Mit diesem Titel haben wir 1994 eine Ausstellung gemacht. 66 Beispiele für die Umwandlung der Form der Halbinsel Butjadingen sind entstanden. Grosse und kleine Objekte, Zeichnungen und Bilder nehmen etwa 60 m² Platz ein. Zur Zeit steht ein Teil der Ausstellung in der Ortsmitte in Stollhamm, zu sehen durch drei große Schaufenster eines Ladengeschäftes.  Für den Ausstellungskatalog und für diese homepage haben wir Zeichnungen von einigen Objekten gemacht. Damit habt ihr eine Vorstellung von diesem Projekt.  Auch die Zeitungsberichte und die Briefe sind hier zu finden. Viel Spaß beim Durchblättern.
Die Idee und die Ausstellungstücke entstanden in der Umweltstation In Iffens. Viele Beiträge und Hilfen von unsereren PraktikantInnen, FreundInnen und BesucherInnen haben das vorliegende Ergebnis entstehen lassen. Und die Idee wächst noch weiter, mehr Beiträge und Einfälle sind uns willkommen. Viel Spaß beim Durchlesen, Erinnern und beim Träumen von der besonderen Form wünschen alle Aktiven aus der Umweltstation Iffens. Adresse: Umweltstation Iffens Beckmannsfelder Weg 26969 IFFENS Tel.: 04735-920020 Fax: 04735-920024 Dieses Projekt haben wir ohne Förderung gemacht. Die Ideen können in einer Regionalwerbung aber viel Geld bringen. Obwohl wir keinen besonderen Gebrauchsmusterschutz (nur Autorenschutz) haben, bitten wir ggf NutzerInnen dieser Ideen, wenn sie damit gewerblich arbeiten, uns an den Gewinnen etwas zu beteiligen. Vielen Dank!! Diesen Aufkleber nutzt die Kur& Touristik für die Feriengäste in Butjadingen.  Der Rest des Aufklebers ist natürlich auch brauchbar.
Wir haben schon lange mit der Butjadingenform herumgespielt. Viele Gäste fanden unsere Spielereien mit der typischen Form lustig und haben mit uns gelacht Andere wiederum haben den Witz nicht verstanden. Der Ferienprospekt 1994 brachte uns in Iffens die zündende Idee zu diesem grösseren Projekt.Wir haben es probiert und dies Ausstellung ist entstanden.	Das war der eigendliche Auslöser, die Beispiele und Objekte zu sammeln und zu präsentieren. Aus einem langweiligen Kasten-Rahmen oder einem normalen Rettungsring lässt sich doch leicht was machen: eine Form, die nur wir in Butjadingen haben, die überrascht und neugierig macht.
	Rüstringen (der alte friesische Name dieser Region) ist ein übersichtliches, jedoch auch wechselhaftes Land. Die besondere Bedeutung von Eckwarder Spiker als Mittelpunkt wurde oft übersehen. Butjadingen und Jadebusen sind schon eine seltsame Kombination Die Form erinnert an alte Philsophien.
Die Mandala mit Wechsel von Land und Wasser haben wir auch als Logo für unsere frühen Berichtshefte (1979 bis 1986) verwendet.
	und eine schöne Mandala aus Fundstücken aus Watt und Andelgroden von Antje
Eine Uhr hängt überall an der Wand. Eine Firma hat die Butjadingenform als Zeichnung auf einen runden Teller gedruckt und die Uhr läuft links rum. Das ist lustig, jedoch können wir in Butjadingen mehr an Einmaligem bieten: Unsere Uhr hat die Aussenform der Halbinsel und die Ziffern sind durch die richtigen Ortsnamen ersetzt.
	Einige der Verkehrsschilder. Das Moin-Schild ist auf blauem Untergrund, weil es ein Gebotsschild ist. "Butjadingen" ist gelb mit schwarzem Rand, wie für Ortsschilder üblich. Die beiden Hügel kündigen den Deich an und die Angabe "37 %" meint natürlich den Doppelkorn.
Tischtennis ist ein sehr verbreiteter Sport. Wir haben die Butjadinger Variante entwickelt, die Platte und die Schläger sind schon angepasst. Mit dem Ball haben wir noch Probleme, er ist tatsächlich besser geeignet, wenn er rund ist. Aber natürlich können wir die Form draufmalen.
	Bei ganz viel Regenwetter gibt es viele Spiele zum Knobeln. Mit der Halbinselform legen wir nach altem chinesischen Vorbild ein "Tangram". Die fünf Einzelteile werden dann zu vielen neuen Formen kombiniert .
	An der Tasse, die uns Dieter Dietz aus Burhave gemacht hat, ist der Griff in der nötigen Form, natürlich können wir auch Teller und Frühstücksbretter so gestalten. ,
Getränke sind nur über Umwege in die Butjadingenform zu bringen. Die Brauerei in Jever baten wir, uns genügend Flaschen zur Verfügung zu stellen, damit wir die markante Form mit Bierflaschen nachstellen können. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit fand die Idee lustig und hatte auch Verständnis dafür, daß die Flachen gefüllt sein müssen. So hatten wir nicht nur an der Fläche mit den 250 Bierflaschen unseren Spaß, sondern auch an deren Inhalt.
	Bierdeckel sind beliebtes Sammlerobjekt. Sie gibt es oft rund, manchmal eckig, und wenn sie die Form unserer Halbinsel hätten, wären sie wohl in jeder Sammlung vertreten. Die eine Seite des Deckels ist zum Naßmachen meist mit wenigen Informationen versehen. Die andere Seite kann jedoch detailiertes über unsere Heimat berichten.
Servietten sind nicht unbedingt Sammelobjekte. Aber wir brauchen sie dringend, um uns die Zeit zu vertreiben, während wir auf das Essen warten. Dabei macht es mehr Spaß, die Form und das Jadebusen Herzchen zu entdecken, wenn wir die Serviette auseinanderfalten.
	Das Häkeldeckchen auf dem Vorzeigetisch. Die Topfblume hat ihre Blätter und Blütenblätter der Geographie angepasst. Im Garten ist ein Blumenbeet in der Form, und wenn die Gemeinde eine Idee für die Aktion "Unser schönes Dorf" braucht, kann sie in das Butjadingenbeet am Dorfplatz mit farbigen Blumen die Landkarte hineinzeichnen.
Für den einfachen Rasen im Vorgarten hebt sich die Form heraus, wenn wir mit Rasendünger die Konturen einzeichnen. Ein Kressebeet zeigt das enorme Wachstum auf der Halbinsel in schneller Weise. Und essbar ist sie auch.
	Abwaschen ist für manche Leute immer lästig. Benutzen wir dafür ein quadratisches Tuch, so schneiden wir 25 % des Tuches weg und haben 75 % mehr Spaß beim Abwaschen. Ebenso geht es mit dem Waschlappen, dem Handtuch, dem Taschentuch, dem Badelaken und so weiter.
Die Sache mit dem richtigen Durchblick ist immer schon ein gutes Thema. Und so ist auch der Butjadinger Durchblick etwas Besonderes. Als ich den Optiker Elzholz in Nordenham fragte, ob solch eine Brille machbar ist, war er sofort begeistert. Zwei Tage später hatten wir die fertige Brille. In der Zeitung und auch im sat 1 - Fernsehen wurde die Brille als Blickfang genommen, um über die Ausstellung oder die Region Butjadingen zu berichten.
	Beim Thema "Brille" haben wir immer die schnelle Assioziation zu einer ganz anderen Brille, und auch die ist in dieser Form etwas schöner, wenn auch nicht ganz so bequem. Auf die Fliesen im Badezimmer können wir Spiegelkacheln kleben, wir haben auch diese Spiegel in die richtige Form gebracht. Natürlich geht das auch mit dem großen Badezimmerspiegel über dem Waschbecken. So wird dann der erste Blick am Morgen etwas lustiger ausfallen.
Nach so viel Durchblick (Brillen) muß uns natürlich noch ein Licht aufgehen. Deswegen sind auch die Wachskerzen in Butjadingenform gegossen. Als Gießrahmen haben wir die üblichen Keksausstecher benutzt
	Schuhe in der Butjadingenform sind problematisch, aber Badelatschen sind sehr flexibel und so haben wir auch am Strand einen unverfänglichen Blickfang. Hier liegen die Badelatschen auf einem kleinen Teppich. Mit einem netten "Willkommen" oder "Moin" draufgestickt, ertragen wir es gerne, wenn Gäste auf der Halbinsel die Füße abtreten.
Wir essen alle sehr gerne, und wir wissen: "das Auge ißt mit" . Deswegen gibt es eine Springform für den grossen Butjadingen -Kuchen. und Ausstecherformen für die Kekse. Das Motto "Liebe auf den ersten Biß" gilt auch für den Käse, die Wurstscheibe, das Brot und ein Spiegelei in der typischen Form der Halbinsel.
	Das Muster auf unseren schwarzbunten Kühen hat schon viele TräumerInnen inspriert. Der große Rinderbauch ist für die Landkarte gut geeignet. Wir haben die Zeichnung auf Tragetaschen gedruckt. Die praktische Tasche ist auch für Geruhsames zu nutzen: Wenn wir die Tasche mit Schafwolle füllen und zunähen, haben wir behagliche Kissen. Diese Butjadingenkuh ist inzwischen auch auf dem Hofabzeichen des Demeterbetriebes von Lissi und Jan Gerdes zu sehen, und die KOMBEG in Tettens nutzt sie für textile Aplikationen. Auch bei der Spaßkuh im Butjenter Tor finden wir unsere Idee wieder.
Hier ist Butjadingen nicht etwa zerbrochen, sondern wir haben ein Puzzle daraus gemacht. Die vorhandene Radwanderkarte wird auf Sperrholz aufgezogen und dann in viele Puzzlestücke zersägt. Beim Zusammenfügen lernen wir spielerisch und spielend die Landkarte kennen.
	Keine Angst, wir machen keine eigene Butjenter Post, auf. Aber eine Schmuckmarke mit "Bujenter Urlaub" wäre doch auch lustig. Statt der Geldwerte könnte eine Woche, zweite Woche ... draufstehen.
Dieser Katalog sollte natürlich auch die Form der Halbinsel haben. Leider fehlen uns in der Umweltstation dafür die Mittel, aber wenn sich ein Weg findet, werden Butjadingenbücher sicherlich erfolgreich werden. Sie machen zumindest neugierig, und auch der trockene Inhalt, so wie in diesem Biologiebuch, wird erträglicher.

Die Butjadingen - Galerie 
mit Karikaturen von Lorenzo De Felici

Die Briefe zum Projekt

BUTJADINGEN - Die Halbinsel mit FORMAT

Hier nun eine Übersicht zu den Dingen, die bereits Butjadingen - Form angenommen haben:
Einige Beispiele sind im Entwurf fertig und brauchen zur Realisierung noch HelferInnen.
 Sie sind mit einem (H) gekennzeichnet.
l. Schwarzbunte Kuh auf Trage
2. Keks in Ausstecherform
3. Springform für Kuchen
4. Sechs Entwicklungsstufen der Halbinsel
5. Verkehrsschilder (H)
6. Umriß im Spiegel malen
7. Bierdeckel (H)
8. Speisekarte (H)
9. Serviette
10. Tischtennisplatte und Schläger (Ball nicht)
11. Käsescheiben
12. Tassen und Teller (H)
13. Mobile aus Tonscheiben oder Pappe etc
14. Fotoserie, Bildform
15. Mittendrin - Hemd (W. Stolle, Stollhamm)
16. Butland Yard - Spiel
17. Blumenbeet (H)
18. Steinpflaster (H)
19. Tangram - Legespiel
20. Postkarten
21. Brille für Augen (H)
22. Brille für WC
23. Häkeldecke (H)
24. Glasspiegel für Gästezimmer und Spiegelkachel
25. Weitere Beispiele in Vorbereitung

OSTEREIER in Butjadingenform

Ein Dankeschön zum vorläufigen Abschluß des Projektes

Die Zeitungsberichte:

 In der Werbung um Touristen spielt die prägnante Form der Halbinsel eine zu geringe Rolle. Das muß sich ändern, schlägt das Team von Dr. Wolfgang Meiners vor.
Iffens.

Butjadingen, wohin das Auge sieht: vom Spiegel an der Wand bis zum Tischtennisschläger in der Hand. Mehr als 40 Gegenständen hat das Team der Umweltstation If fens die prägnante Form der Halbinsel gegeben. Seit Sonnabend sind sie in der Ausstellung "Butjadingen - Halbinsel mit Format" zu sehen. Dazwischen liegt, wie zufällig, der Prospekt "Ferienland Butjadingen" der Kurverwaltung. An ihm hat nichts die typische Butjadingen-Form.

 Die Titelseite zeigt, wie eine Badenixe einem aufblasbaren Hai ihren roten Rettungsring entgegenhält. "Sieht aus wie ein Ferienprospekt für Florida", sagt der Leiter der Station, Dr. Wolfgang Meiners. "Warum gibt es kein anderes Titelbild, und warum wird ihm nicht die typische Butjadingen-Form gegeben?" Schließlich, so Dr. Meiners, ist das Aussehen der grünen Halbinsel so unverwechselbar wie das des italienischen Stiefels. Das macht das Team der Umweltstation auch auf einer anderen Zeichnung deutlich, auf der die Halbinsel in den Stiefel übergeht - Anschauungsunterricht für jeden, der sehen will.

 Unwillkürlich kommen einigen Ausstellungsbesuchern die Ostfriesen-Witze in den Sinn, die die Ferienregion zwischen Fehn und Deich bundesweit populär gemacht haben. Das geschieht genau in dem Augenblick, in dem sie auf die -zugegeben leicht verfremdete - Karte mit den Veränderungen der Butjenter Küstenlinie blicken. Ähnelte sie um 800 noch einem Rinderkopf, so sah sie 1147 einer Ente zum Verwechseln ähnlich. 1390 hatte sie das Aussehen einer Schnecke angenommen und sich 1561 in eine Schnecke verwandelt. 1796 endlich hatte die Küstenlinie das Aussehen eines menschlichen Gesichts. Mit dieser Karte, die in der anspruchsvollen Form eines Fliesenbildes präsentiert wird, können Butjenter beweisen, daß sie die schwierigste aller sportlichen Übungen beherrschen: Sie können sich selbst auf den Arm nehmen.

 Warum, so will die Ausstellung deutlich machen, baut nicht auch die grüne Halbinsel bei ihrer Werbung auf ihre eigenständige, unverwechselbare und von niemandem nachzuahmende Form? Schließlich ist die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus nicht zu überschätzen. Und bekannt ist die Butjadingen-Form jedem aufmerksamen Fernsehzuschauer - aus der Wetterkarte nämlich.

 Die Ausstellung ist noch bis Ende Mai zu sehen; der Besuch ist aber nur auf Anmeldung unter Telefon 04735/ 318 möglich. Anschließend ist sie in Leeuwarden zu sehen, der Hauptstadt der holländischen Provinz Friesland.

Das Team der Umweltstation hat mehr als 40 Gegenständen das Butjadingen-Format gegeben; weitere 60 Ideen warten auf Verwirklichung. Auf dem Bild erkennen wir: (v.l.) Bärbel Supper, Dr. Wolfgang Meiners, Anke Buchheister, Ines Koch und Maria Weissenegger. Bild: Grossmann

 Gegenstände in Butjadingen-Form
Iffens.
Auf der Station Umwelterziehung in Iffens ist die "Butjentomanie" ausgebrochen Diese unheilbare Krankheit befällt alle Gegenstände des täglichen Gebr-auchs. Im akuten Stadium der Butjentomanie nehmen diese Gegenstände dann die unverkennbare Form der Halbinsel Butjadingen an. Auf der Station Umwelterziehung sind davon zur Zeit eine Tischtennisplatte, ein Tischtennisschläger, ein Brotbrett, Spiegelkacheln, Fotos, Backformen und ein WC-Sitz betroffen.

 Dr. Wolfgang Meiners, Bärbel Supper und auch die Gäste und Helferinnen auf der Station Umwelterziehung sind indessen nicht besorgt über diese Vorgänge: Sie haben Butjentomanie selbst inszeniert und hoffen darauf, daß sie ansteckend wirkt. Am 23. April soll nämlich eine Ausstellung eröffnet werden, in der alles die Form Butjadingens hat - von der Klobrille bis zum Häkeldeckchen. Dafür brauchen die Leute von der Station Unmwelterziehung noch Helfer, Außerdem sind sie über jede neue witztige Idee froh.

 Warum nicht spielerisch mit der typischen Form Butjadingens umgehen - als eine Form des "sanften Tourismus" sagte sich Wolfgang Meiners schon 1987. Im Laufe der Jahre wurde dann an den verschiedensten Gegenständen herumprobiert. Wenn es ein Biologiebuch in Butjadingen Form gibt, warum dann nicht auch eine Speisekarte, Bierdeckel; Servietten oder Badezimmerspiegel? Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die entstandenen Gegenstände wären auch eine wirklich originelle Werbung für Butjadingen. Wer eigene Ideen umsetzen möchte, sich an der Ausstellung beteiligen will oder auch bereit ist, die Iffenes-Crew bei der Herstellung von Verkehrsschildern, Bierdeckeln, Speisekarten, Geschirr Blumenbeeten, Steinpflaster, Brillen und Häkeldecken zu unterstützen kann unter 0 47 35/318 Naheres erfahren.

 Dr. Wölfgang Meiners mit einer Sämmlung von Gegenständen in Butjadingen-Form.
Bild: Birgit Puvogel
Von Birgit Puvogel