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Für unsere neuen Nachbarn tun wir auch was:

Wir planen ein Begrüßengsschreiben und den freien Eintritt für drei Museen zur Erklärung von Region und Kultur. Dieses sollen die Neubürger bei der Anmeldung bekommen.

Hier aus der Kreiszeitung Wesermarsch vom 3.3.08 zum Stand der Dinge:

Neubürger wollen Stammtisch gründen

Umweltstation informiert über Butjadingen

Iffens (rade).
Zuletzt vor fünf Jahren wurden neu- zugezogene -Butjadinger Bürger an einen Tisch geholt, um mehr über ihre neue Heimatgemeinde zu erfahren und sich auszutauschen. Jetzt machte der Leiter der Umweltstation Iffens, Dr. Wolfgang Meiners, einen neuen Anlauf und freute sich über den regen Zuspruch.

Eigentlich sei es die Aufgabe der Kommune, neue Bürger in einem entsprechenden Rahmen zu begrüßen, betonte er. Nun hat er es als Mitglied des Arbeitskreises Natur und Denkmal im Rüstringer Heimatbund übernommen, geschichtliche und kulturelle Hintergründe von Butjadingen zu erläutern.

Wohnen am Wasser
22 Gäste nahmen an der Zusammenkunft teil. Sie sind aus den unterschiedlichsten Gründen auf die grüne Halbinsel gezogen. Einige Neubürger haben hier eine Arbeit aufgenommen, zumeist im touristischen Bereich. Ältere Personen haben hier einen neuen Wohnsitz gefunden, um die ländliche Idylle zu genießen. "Wir wollten immer schon am Wasser wohnen", erklärte ein Ehepaar. Viele haben ihre neue Heimat während eines Urlaubs kennengelernt. Da sei schon eine interessante Vielfalt an Neubürgern zusammengekommen, sagte Dr. Wolfgang Meiners. Er bestätigte, dass diese Region schon immer "Einwanderungsland" gewesen sei. In früheren Zeiten hätte die Malaria ganze Landstriche ausgerottet. Nachdem Butjadingen durch Entwässerungsmaßnahmen trockengelegt worden war, sind Menschen auf die Halbinsel gezogen.

Bevölkerungszuwächse
Aus ökonomischen Gründen bauten sie ihre Häuser nach überlieferter Art und bewirtschafteten den Boden angepasst an die klimatischen Verhältnisse. Mit Beginn der Industrialisierung Anfang des vorigen Jahrhunderts zogen viele Arbeiter an die Unterweser und nach Butjadingen. Nordenham nahm Aufschwung als Hafenstandort, gewann große Bedeutung als Zwischenstation für Auswanderer und wurde neue Heimat für Industriearbeiter. Auch die ländlichen Regionen profitierten von diesem Bevölkerungszuwachs, der wegen der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg noch einmal stark zunahm.

Die Besucher dieser Informationsveranstaltung nahmen die Erläuterungen interessiert zur Kenntnis, beteiligten sich rege mit eigenen Beiträgen und äußerten ihre Anregungen und Wünsche. So wurde kritisiert, dass es keine aktuelle Informationsbroschüre über die Bädergemeinde gebe. Die letzte Ausgabe stammt aus dem Jahr 1998.

Die Runde wurde auch dafür genutzt, sich gegenseitig Tipps und Anregungen zu geben. Deshalb soll das Treffen der Neubürger jetzt regelmäßig fortgeführt werden. Die Runde einigte sich darauf, zweimal im Jahr einen Stammtisch einzuberufen.


Der Text aus der Nordwest Zeitung von Beatrx Schulte:

Neubürger blicken auf Butjadingen-Globus

EMPFANG Zugezogene wünschen sich zweimal jährlich einen Stammtisch

Der Leiter der Umweltstation, Dr. Wolfgang Meiners (rechts), machte die Neubürger auch mit dem in seinem Haus entwickelten Butjadingen-Globus bekannt.

BILDER (2): BEATRIX SCHULTE
RÜSTRINGER HEIMATBUND UND UMWELTSTATION EMPFANGEN SEIT EINIGEN JAHREN DIE NEUBÜRGER. DORT ERFAHREN DIE ZUGEZOGENEN INTERESSANTES ÜBER BUTJADINGEN.

IFFENS - Für einen zweimal jährlich stattfindenden Stammtisch an einem beliebigen Ort haben sich jetzt rund 20 Butjenter Neubürger ausgesprochen. Sie waren auf Einladung des Rüstringer Heimatbundes und der Umweltstation Iffens in eben dieser zusammengekommen. Dazu seien auch die alteingesessenen Bürger eingeladen.

Der Leiter der Umweltstation, Dr. Wolfgang Meiners, entwickelte aufgrund der Fragen und Erfahrungen der Neubürger eine Formblatt, das den Neubürgern bei ihrer Anmeldung bei der Gemeinde Butjadingen übergeben werden soll. Es enthält wichtige Informationen zu Veranstaltungen und Vereinen sowie Kultureinrichtungen. Zudem sollen dem Formblatt drei Eintrittskarten der wichtigsten Butjenter Museen beigelegt werden, damit die Neubürger sich über ihren neuen Wohnort geschichtlich informieren können.

Dr. Wolfgang Meiners begrüßte die zugezogenen Bürger bei Kaffee und Kuchen und erläuterte die Entwicklung der Landschaft sowie die Besiedlung und Entwicklung Butjadingens anhand von Karten. Die Nordseeküste und der Jadebusen entwickelten sich nach der letzten Eiszeit vor rund 8000 Jahren.

In Butjadingen entstand durch die großen Schmelzen ein großflächiges Marschgebiet, das durch einen Moorgürtel von der Geest im Hinterland getrennt wurde. Die Geestböden galten als sehr unfruchtbar, wohingegen die Marschböden äußerst fruchtbar und produktiv waren. Hinzu kam die Lage am Wasser, die den Menschen das Überleben durch Fischfang leichter machte.

Die Besiedlung erfolgte demnach nicht von der Landseite, sondern von der Seeseite durch die Friesen. Es herrschten auf der Halbinsel zwar harte Lebensbedingungen, aber im Schlaraffenland Butjadingen lebten auf 500 Wurten rund 6000 Menschen. Die Bevölkerungszahl heute ist mit rund 6500 annähernd gleich groß.

Zudem weiden auf den überwiegenden Grünlandflächen rund 30 000 Rinder. Das an die Marsch angrenzende Moorgebiet im Süden diente in grauer Vorzeit als Brennstofflieferant und die Einleitung von Meerwasser förderte das wertvolle Salz zu Tage, mit dem in den Küstenregionen schwunghafter Handel betrieben wurde. Der heutige Jadebusen formte sich über einen sehr langen Zeitraum.

Die Anwesenden folgten den Ausführungen des Gastgebers gespannt. Auch der Humor kam bei dem kleinen Empfang nicht zu kurz: Meiners präsentierte auch den in der Umweltstation entwickelten Butjadingen-Globus, auf dem die Halbinsel die Welt ist.


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