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Diesen Text hat Sven Gigold im Februar 1993 geschrieben. Das Heft mit 24 Seiten hat grosse Verbreitung gefunden, und in der Presse eine grosse Resonanz gehabt.

Für eine internetpage ist der Text etwas zu lang (etwa 52 K), aber zum Abspeichern ist es wohl besser, das Konzept , das Rastersystem und den Zeitplan nicht zu unterteilen.

Das KONZEPT DES ÖKOFÜHRERSCHEINS -
Der Erfahrungskurs in Sachen Umwelt !!

Gliederung

1.      Kurzbeschreibung des Projekts

2.      Grundideen des Ökoführerscheins
2.1.       Mosaik - Prinzip
2.2.       Überblick vor Spezialisierung
2.3.       Globales an kleinen regionalen Beispielen aufzeigen
2.4.       Neugierig machen auf weiteres Lernen
2.5.       Verschiedene Lernorte kennenlernen
2.6.       Netztplan
2.7.       Aufteilung auf fünf Seminare
2.8.       Vorzeigbares Zertifikat mit praktischem Nutzen
2.9.       Umweltschutz mit Spaß vermitteln
2.10.      Materialienordner
2.11.      Jugendgruppenleiterschein
2.12.      Bildungsurlaub

3.      Zielgruppen

4.      Ziele
4.1.      Alltagskompetenz
4.2.      Umwelt-Ausbildung verbessern
4.3.      Zum eigenen Handeln anregen
4.4.      Neue Zielgruppen erschließen
4.5.      Zusammenarbeit fördern

5.      Verständnis der Umwelterziehung
5.1.      Naturerleben nicht im Vordergrund
5.2.      Viele verschiedene Bereiche beleuchten
5.3.      Handlungsorientierung
5.4.      Lernen und Leben müssen übereinstimmen

6.     Leitbilder: Wie ist der Ökoführerschein entstanden ?

7.     Orte und Menschen
7.1.      Lernorte
7.2.      ReferentInnen
7.3.      Übertragung auf andere Lernorte

8.     TrägerInnen
8.1.      Rechtsträgerin
8.2.      Bundesweite und regionale TrägerInnen
8.3.      Austausch unter den TrägerInnen

9.     Erste Erfahrungen

10.    Öffentlichkeitsarbeit
10.1.     Besondere Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit
10.2.     Spannender Name
10.3.     Bisherige Öffentlichkeitsarbeit
10.4.     Weitere Aktivitäten

11.    Image des Ökoführerscheins

12.    Finanzierung
12.1.     Finanzierung der Kurse
12.2.     Stipendienprogramm
12.3.     Finanzierung der bundesweiten Arbeit
12.4.     Sponsoring

13.    Gefahren und Gegenargumente
13.1.     Der Name selbst
13.2.     Mehr Schein als Sein
13.3.     Umweltkompetenz wird am Ökoführerschein gemessen
13.4.     Umweltbewegung überfordert

14.    Ausblick
 

1. Kurzbeschreibung des Projekts

Fünf verschiedene Seminare bilden die Grundlage des Ökoführerscheins. Die fünf Kurse decken das gesamte Themenfeld des Natur- und Umweltschutzes mosaikartig ab. Die TeilnehmerInnen erwerben so eine Alltagskompetenz in Sachen Umwelt . Wer alle Kurse besucht, bekommt den „Ökoführerschein“ als Zertifikat. Die Seminare werden zunächst nur für Jugendliche angeboten. Der Ökoführerschein soll mittelfristig eine ähnliche Bedeutung erlangen wie andere Kompetenznachweise, z.B. Lebensrettungsschein. Der Ökoführerschein soll so bei Bewerbungen o.ä. dem/der InhaberIn auch einen praktischen Nutzen bieten und einen Anreiz zur Teilnahme darstellen.

 

2. Grundideen des Ökoführerscheins

2.1. Mosaik - Prinzip
Die Ökoführerschein-Kurse sind keine zufälligen Einzel - Seminare zu Fachthemen. Die Themen stehen nebeneinander und ergänzen sich wie Mosaiksteine zu einem Gesamtbild. Die Reihenfolge der Seminare ist nicht festgelegt.

2.2. Überblick vor Spezialisierung
Ziel der Ökoführerschein - Kurse ist es, den TeilnehmerInnen einen Überblick im Bereich Natur und Umwelt zu verschaffen. Diese Allgemein -Kompetenz ist solide Grundlage, um sich im Umwelt- und Naturschutz zu orientieren. Es wird mit detaillierten Beispielen gearbeitet, um das Ziel, Zusammenhänge und Vernetzung der Themen zu durchschauen. Auf dies ökologische Basiswissen bauen vertiefende Spezialkurse auf.

2.3. Globales an kleinen regionalen Beispielen aufzeigen
Alle Themen werden anhand von Beispielen bearbeitet. Die Beispiele sind möglichst regional und nah am Lebensalltag der TeilnehmerInnen ausgesucht. Der Lernort selbst und seine Umgebung werden aktiv einbezogen.

2.4. Neugierig machen auf weiteres Lernen
Alle Themenbereiche werden in den Kursen in den Grundlagen behandelt. Die Ökoführerschein - Kurse sollen neugierig auf weitere Bildungsangebote machen, wie sie z.B. von Umweltverbänden, Jugendorganisationen und anderen Bildungsträgern veranstaltet werden.

2.5. Verschiedene Lernorte kennenlernen
Die TeilnehmerInnen des Ökoführerscheins sollen die fünf Kurse möglichst an verschiedenen Lernorten absolvieren. So können verschiedene Arbeitsstätten, Organisationsformen und Berufsbilder im Umweltbereich hautnah erlebt werden. Die Standorte liegen in verschiedenen Naturräumen und haben somit unterschiedliche Umweltprobleme, Schwerpukte und praktische Erfahrungen. Ökoführerschein-Lernorte liegen z.B. in der Stadt, am Wattenmeer, im Mittelgebirge, in der Börde,... .

2.6. Netzplan
Alle Kurse des Ökoführerscheins verbindet ein Netzplan, der in den wesentlichen Teilen an allen Lernorten übereinstimmt. Der Netzplan legt fest, in welchem Seminar welche Themen behandelt werden und sichert somit, daß der Wechsel zwischen verschiedenen Lernorten möglich bleibt. In der Anlage drucken wir den Netzplan der Station Umwelterziehung Iffens ab, der zunächst als gemeinsame Grundlage dient.
Der gemeinsame Netzplan und die Möglichkeit des Lernort-Wechsels ermöglicht es den TeilnehmerInnen, den Ökoführerschein innerhalb einer überschaubaren Zeit zu machen, sie suchen sich aus dem Gesamtangebot die Tagungshäuser mit den Terminen aus, die für sie günstig sind.

2.7. Aufteilung auf 5 Seminare
Der Ökoführerschein besteht aus 5 Kursen mit den Titeln:

-Dokumentieren, begründen, überzeugen
-Vernetzungen schaffen - Probleme lösen
-Umweltaktion in der Jugendgruppe
-Industrie und Gesellschaft
-Konzepte und Gutachten
Die ersten drei sind Fünf-Tagesseminare und die letzten beiden Wochenendveranstaltungen. Alle Seminare finden in allen Lernorten statt und werden regelmäßig wiederholt. Die Reihenfolge der Teilnahme ist beliebig. In der Regel dauert es ein Jahr, alle Seminare zu besuchen. So werden die Inhalte schrittweise vermittelt. Zwischendurch liegen immer wieder Phasen eigener Praxis des/der TeilnehmerIn am Heimatort.

2.8. Vorzeigbares Zertifikat mit praktischem Nutzen
Der gesamte Umfang des Ökoführerscheins beträgt 200 Bildungsstunden und ist der politischen Bildung zuzurechnen. Er ist daher mit Angeboten der beruflichen Weiterbildung vergleichbar. Auf eine Prüfung wird bewußt verzichtet. Die intensive Schulung in kleinen Gruppen mit mehreren TeilnehmerInnen stellt eine erfolgreiche Vermittlung der Inhalte sicher. Der Ökoführerschein ist für die TeilnehmerInnen eine echte Hilfe bei Bewerbungen auf Ausbildungs- und Zivildienststellen im Umweltbereich. So können die TeilnehmerInnen den eigenen Berufs- und Lebensweg besser planen.

2.9. Umweltschutz mit Spaß vermitteln
Aktiver Umweltschutz macht Spaß! Fachliche Themen werden im Ökoführerschein mit kreativen Umsetzungsfomen so verbunden, daß die Seminare in weiten Teilen fast „Freizeitcharakter“ bekommen. Die Ökoführerschein-Kurse sind somit eine erfrischende Ergänzung zum verkopften Lernen in der Schule und bei anderen Angeboten politischer Bildung. Sie sind eine Alternative zum häufigen Bild von UmweltschützerInnen als verhärtete, intelektuelle Freizeitökologen mit täglichem Körnerfraß ...

2.10. Materialienordner
JedeR TeilnehmerIn erhält zu Beginn der Kurse Lernunterlagen, die sich zu einem umfangreichen Ordner ergänzen, der je nach Lernort weiter vervollständigt wird. Der Ordner enthält Materialien und Informationen zu den im Ökoführerschein behandelten Themen.

2.11. Jugendgruppenleiterschein
Teil der Ökoführerscheinkurse sind Einheiten zum Erwerb des Jugendgruppenleiterscheins. JedeR TeilnehmerIn aller 5 Seminare hat gleichzeitig den offiziell nötigen pädagogischen Teil des Jugendgruppenleiterscheins mitgemacht und braucht somit nur noch eine Erste-Hilfe-Ausbildung, um sich den Schein ausstellen zu lassen.

2.12. Bildungsurlaub
Die Fünf-Tages-Seminare werden als Bildungsurlaub anerkannt. So soll berufstätigen Jugendlichen die Teilnahme erleichtert werden.

 

3. Zielgruppen

Der Ökoführerschein bildet MultiplikatorInnen aus. Das Bildungsangebot Ökoführerschein wendet sich an Jugendliche im Alter von 14-25 Jahren. Erfahrungsgemäß ist die große Altersspanne durch eine hohe Motivation der TeilnehmerInnen relativ problemlos. Der Ökoführerschein wendet sich nicht nur an ökologisch besonders Interessierte, die gezielt auf eine berufliche Qualifikation zusteuern. Es sollen über die Darstellung des persönlichen Nutzens und intensive Werbung auch solche Jugendliche zur Teilnahme motiviert werden, die kein Müsli essen und nicht in „Birkenstocks rumlatschen“. Besondere Zielgruppen sind:
- Jugendliche, die Umwelt-Themen in ihre Jugendgruppen einbringen wollen, z.B. in Kirchen, Jugendzentren, Jugendfeuerwehren, bei Pfadfindern, Gewerkschaften...
- Jugendliche, die bereits im Umwelt-Bereich aktiv sind und sich ein Grundlagenwissen verschaffen wollen.  

4. Ziele

4.1. Alltagskompetenz
Die Ökoführerschein-Kurse sollen Jugendlichen eine Alltagskompetenz in Sachen Umwelt geben. Dies bezieht sich sowohl auf elementare Kenntnisse wie z.B. Brot backen, Presseberichte schreiben, Saft pressen o.ä. , als auch auf die Fähigkeit, im Umweltbereich politisch mitwirken und mitreden zu können, also Aussagen über den Umweltschutz in einen größeren Zusammenhang stellen zu können.

4.2. Umwelt-Ausbildung verbessern
Derzeit gibt es weder für Jugendliche noch für Erwachsene ein verbreitetes, anerkanntes Ausbildungsprogramm im Umwelt- und Naturschutz. Die Angbote der Jugend-/Erwachsenenbildung bieten keinen besonderen Anreiz zur Teilnahme, berufliche Ausbildungen (Aufbaustudiengänge etc.) richten sich nur an eine kleine Zielgruppe. Diese Lücke einer umfassenden Ausbildung im Umweltbereich soll durch den Ökoführerschein geschlossen werden. Der Ökoführerschein will die TeilnehmerInnen zu MultiplikatorInnen ausbilden. Themen wie Rhetorik Überzeugen, Aktionsplanung, Pressearbeit sind daher ein wichtiger Teil des Ökoführerscheins. Ausserdem sind die Ausbildungsinhalte natürlich auch für das private Leben der TeilnehmerInnen wichtig.

4.3. Zum eigenen Handeln anregen
Ein wichtiger Bestandteil sind Kurse zum eigenen Aktivwerden. Die Seminare bestehen daher aus einem Mix aus Wissensvermittlung und eigenem praktischen Ausprobieren. Lange Vorträge sind die Ausnahme.
Beim Ökoführerschein geht es nicht um Fahrradfahren oder Mülltrennen, sondern vor allem darum, das neue Wissen im Alltag anzuwenden, andere zu überzeugen, Aktionen mit anderen zu planen, kommunalpolitisches Einmischen, Informationsarbeit zu leisten, ...

4.4. Neue Zielgruppen erschließen
Der Ökoführerschein soll für alle einen Anreiz bieten, sich im Umweltbereich fit zu machen. Durch den praktischen Nutzen des Ökoführerscheins in Alltag und Beruf werden auch Jugendliche motiviert, die sonst auf Umweltveranstaltungen nicht zu sehen sind.
Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit soll es „in“ werden, Ahnung in Sachen Umwelt zu haben.

4.5. Zusammenarbeit fördern
Die Ökoführerscheinkurse führen Jugendliche zusammen, die sonst wenige gemeinsame Veranstaltungen haben. Ökologisch interessierte Jugendliche aus verschiedensten Organisationen sollen beim Ökoführerschein gemeinsam lernen. Die Kluft zwischen den verschiedenen Jugendverbänden, gerade im Seminarbereich, soll hier aufgehoben werden. So wird die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Jugendverbänden, insbesondere bei Aktionen, gefördert und Konkurenz abgebaut. Auf den Kursen können Erfahrungen und Aktionsideen untereinander ausgetauscht werden und neue Motivation entstehen.

 

5. Verständnis der Umwelterziehung

Hier seien nur einige markante Ansätze des Ökoführerschein genannt. Wir gehen nicht auf all das ein, was ohnehin dauernd diskutiert und geschrieben wird:

5.1. Naturerleben und noch viel mehr
Angesichts der heutigen Prozesse totaler Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, reicht es nicht aus, sich allein mit „Naturerleben“ und herkömmlichem Naturschutz zu beschäftigen. Der fehlende Bezug von Jugendlichen zur Natur ist bedauerlich, daher gibt es auch im Rahmen der Ökoführerschein-Seminare Mosaiksteine zu Materialerfahrung und Naturerleben. Beides sind wichtige emotionale Grundlagen für eigenes Engagement. Umwelterziehung wird nur sinnvoll, wenn die gesellschaftlichen Realitäten einbezogen werden. Wir leben in einer Industriegesellschaft und müssen uns damit kritisch auseinandersetzen. „Natur erleben“ mit verklärter Indianerromantik reicht nicht aus.

5.2.Viele verschiedene Bereiche beleuchten
Um eine Alltagskompetenz zu erwerben und eigenständiges Weiterarbeiten zu erleichtern, sollen viele Aspekte des großen Themas Umwelt behandelt werden. Es kann nicht Ziel der Ökoführerschein-Kurse sein, ökologische Aspekte nur eines Teilbereiches zu behandeln ( z.B. nur die Umwelt-Aspekte der Chemie). Vielmehr geht es darum, ein mosaikartiges, möglichst umfassendes Bild des Natur- und Umweltschutzes zu vermitteln.

5.3. Handlungsorientierung
Umwelterziehung hat aus unserer Sicht nur dann Sinn, wenn Veränderung daraus resultiert. Immer wieder muß deutlich gemacht werden, daß jedeR sowohl im privaten, als auch im politischen Bereich verändernd eingreifen kann. Solch eine Aufforderung darf jedoch nicht moralisierend Schuldgefühle hervorrufen, sondern muß vielmehr deutlich machen, daß aktiver Umweltschutz Spaß macht!

5.4. Lernen und Leben müssen übereinstimmen
Ökoführerschein-Kurse finden an Orten statt, wo ökologische Veränderung bereits spürbar ist. Zumindest für die Zeit der Seminare müssen sich die TeilnehmerInnen auf ökologische Verkehrsmittel, vollwertige Ernährung, etc. einlassen. Wir glauben, daß der Alltag ein wichtiger Teil des Seminars ist. Die Mahlzeiten z.B. vermitteln wichtige Seminar-Inhalte.

 

6. Leitbilder:

Wie ist der Ökoführerschein entstanden?
Von 1980-1989 gab es in der Station Umwelterziehung Iffens das Ökopraktikum. Vier Wochen lang hielten sich die TeilnehmerInen in der Station auf und konnten mit Unterstützung der Stations-MitarbeiterInnnen eigenständig an Themen aus einem breiten Themenkatalog arbeiten. Durch die Erfolge des Ökopraktikums ermutigt - viele TeilnehmerInnen blieben weiterhin im Umweltschutz aktiv - entwickelten Dipl. päd. Bärbel Supper und Dr. Wolfgang Meiners das Konzept des Ökoführerscheins.

1990 und 1991 fanden in der Station Umwelterziehung die fünf Teilseminare des Ökoführerscheins erstmals statt. Der Modellversuch und die Entwicklung eines auf andere Lernorte übertragbaren Konzepts wurden vom Niedersächsischem Umweltministerium und der Stiftung Niedersachsen gefördert. Ende 1991 hatten die ersten TeilnehmerInnen alle 5 Seminare besucht und bekamen ihren „Ökoführerschein“.

Ende 1991 begann die Ausweitung des Ökoführerscheins auf andere Bundesländer und weitere Stationen. Im Mai wurde das erste Ökoführerschein-MultiplikatorInnen-Seminar durchgeführt. Daraufhin fanden 1991 noch erste Seminare im Energie-und Umweltzentrum Eldagsen, der Ökostation Deister-Vorland, sowie in Berlin statt. Im Januar 1992 gab es ein weiteres MultiplikatorInnen-Seminar in Iffens, diesmal mit Beteiligung aus 11 Bundesländern. 1992 startete der Ökoführerschein in Bayern und Baden-Württemberg, 1993 in Thüringen, Hessen und Schleswig-Holstein. In Nordrhein-Westfalen steht der Ökoführerschein kurz vor dem Start. 1992 wird das Projekt von den Landeszentralen für politische Bildung in Baden-Württemberg und Niedersachsen gefördert sowie die bundesweite Ausweitung des Projekts vom EG-Programm „PETRA“ und dem Umweltbundesamt.

 

7. Orte und Menschen

7.1. Lernorte
Die Lernorte müssen zur Durchführung des Ökoführerscheins einige Voraussetzungen erfüllen: - ökologische Veränderung muß für die TeilnehmerInnen spürbar sein.
- Übernachtungsgelegenheit für 20 Personen
- verschiedene „Werkstattbereiche“ wie z.B. Fotolabor, Mikroskope, kleines Chemielabor, etc.
Unwichtig ist dagegen, ob die Lernorte an der Nordsee, im Mittelgebirge, in der Agrarsteppe oder in der Stadt liegen. Die Ökoführerschein-Kurse sind auf alle Regionen übertragbar. Geeignete Exkursionsziele lassen sich in Deutschland überall finden.
Während der Ökoführerschein-Kurse wird die Umgebung aktiv einbezogen. Oft werden Beispiele außerhalb des eigentlichen Tagungshauses aufgesucht und andere Menschen befragt.

7.2. ReferentInnen
Die ReferentInnen müssen sich im Bereich des Umweltschutzes auskennen und einen guten Überblick haben, nicht notwendig sind hochkarätige Fachleute. Ungünstig ist die reine Aneinanderreihung von verschiededenen EinzelreferentInnen, um die Mosaiksteine in den Seminaren zu begleiten. Wichtig ist, die Umgebung des Lernortes aus ökologischer Sicht gut zu kennen. Optimal ist daher, wenn die Kurse von MitarbeiterInnen der Lernorte selbst durchgeführt werden. Wichtig ist ferner, daß immer wieder ökologisch aktive Jugendliche - möglichst aus der Region - einbezogen werden.

Der Ökoführerschein ist ein Projekt aus der Umweltbewegung und soll im Zuge seiner Ausweitung inhaltlich weiter konsequent auf Seiten der Umwelt stehen. So müssen auch die ReferentInnen über eigene Erfahrungen im Bereich des Umweltengagements verfügen.
Der Betreuungsaufwand bei den Ökoführerschein-Kursen liegt für 2 Personen bei mindestens 12 Stunden am Tag. Oft müssen Folgeaktivitäten vorbereitet werden, während die vorige Phase noch läuft.

7.3.Übertragung auf andere Lernorte
Der Ökoführerschein kann und soll in allen Regionen angeboten werden. Bei Übertragung auf neue Lernorte ist zu beachten, daß TeilnehmerInnen die 5 Seminare nicht am selben Lernort besuchen sollen. Daher muß bei allen Ökoführerschein-Lernorten der Netzplan eingehalten werden. Der Netzplan legt fest, in welchem der 5 Seminare welches Thema behandelt wird.

Je nach Region und Lernort wird dieser Netzplan natürlich andere Beispiele nutzen. Dabei ist zu beachten, daß in einzelnen Fällen Themen weggelassen und durch neue ersetzt werden können, aber nur durch solche, die nicht bereits in einem anderen Ökoführerschein-Kurs behandelt werden. Also kann z.B. das Thema Verkehr an einem Großstadt-Lernort sehr ausgeweitet und dafür das Thema Landwirtschaft beim Essen behandelt werden. Nicht möglich ist jedoch, dann das Thema Landwirtschaft in einem anderen Seminar zu behandeln, weil sonst bei Lernort-Wechsel TeilnehmerInnen das Thema doppelt behandeln könnten.

Selbstverständlich ist, daß sich mit dem Lernort die Beispiele ändern. So wird an der Nordsee die Verflechtung zwischen Industrie und Gesellschaft am Beispiel der Fischereiindustrie aufgezeigt, während in Stuttgart die Automobilindustrie dafür herhalten muß.
Auch die Länge der Seminare kann in verschiedenen Ländern variieren. Allerdings ist nur die Verlängerung einzelner Seminare möglich, nicht jedoch die Verkürzung. Also kann der Kurs „Industrie und Gesellschaft“ bei einem dort besonders engagierten Träger fünf Tage lang sein, nicht möglich ist jedoch, dafür z.B. „Vernetzung schaffen - Probleme lösen“ auf ein Wochenende zu kürzen. Sonst ergäbe sich bei Lernort-Wechsel ein verkürzter Ökoführerschein.

 

8. TrägerInnen

8.1. Rechtsträgerin
Die Rechte an dem Konzept, dem Logo und dem Titel liegen seit Abschluß des Modellversuchs bei der JugendAktion Natur und Umweltschutz Niedersachsen (JANUN) e.V. JANUN ist der Zusammenschluß aller Jugend-Umweltverbände, u.a. der BUNDjugend, der Naturschutzjugend im Naturschutzbund Deutschland, des Deutschen Jugendbundes für Naturbeobachtung (DJN), des LBU (Zusammenschluß der Bürgerinitiativen) und der SchülerInnenAktion Umwelt (SAU - Zusammenschluß der schulischen Umwelt-AGs).

8.2.Bundesweite und regionale TrägerInnen
Bundesweit wird der Ökoführerschein bislang von der BUNDjugend, Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) und der Naturschutzjugend getragen. Regional vom Ökoteam e.V.-München, Volkshochschule Berlin und Bremen, JugendAktion Natur und Umweltschutz Schleswig-Holstein, DGBjugend Nds, Jugendumweltnetzwerk Hessen, Tagungshaus Niederkaufungen, Energie- und Umweltzentrum Eldagsen, PrinzHöfte, Umweltwerkstatt Wetterau, Vogtscher Hof, Haunehof, Station Umwelterziehung Iffens, Mittelmühle, Einkehrhaus Bischofrod. Mit vielen weiteren sind wir im Gespräch.

Das Konzept wird von JANUN gerne weiteren TrägerInnen zur Übernahme angeboten. Dabei liegt es allerdings im gemeinsamen Interesse aller bisherigen AnbieterInnen der Ökoführerschein-Kurse, daß unter gleichem Titel nicht völlig verschiedene Kurse stattfinden, sondern das Konzept eingehalten wird. Die regionale Anpassung des Konzeptes ist mit der Unterstützung der Umweltstation Iffens einfach zu machen.

Die Verwendung der Logos und des Titels ist nur in Absprache mit der Rechtsträgerin gestattet. Beides ist geschützt. Angestrebt ist die Ausweitung der Trägerschaft auf viele andere Jugendverbände. Auch Träger der Erwachsenenbildung und einzelne Tagungshäuser können die Ökoführerschein-Kurse in eigener Verantwortung anbieten. Anzustreben ist, daß Jugendliche einen großen Teil der Arbeiten selbst übernehmen und der Ökoführerschein ein von Jugendlichen selbstorganisiertes Projekt bleibt.

8.3. Austausch unter den TrägerInnen
Regelmäßig finden in verschiedenen Lernorten des Ökoführerscheins MultiplikatorInnen-Seminare statt.

Die Seminare haben mehrere Ziele:
-neue TrägerInnen beim Start des Ökoführerscheins unterstützen
-den Austausch zwischen den Lernorten fördern
-Veränderungen am Konzept gemeinsam vornehmen
-Beschlüsse über Fragen fällen, die für alle relevant sind
-regionale Varianten vorstellen und diskutieren
-voneinander lernen, gemachte Erfahrungen weiterzugeben
Einmal pro Jahr findet das Ökoführerschein-Bundestreffen statt, das dem Erfahrungsaustausch und Fällen von gemeinsamen Beschlüssen dient.

 

9. Erste Erfahrungen

Da insgesamt erst 30 Ökofüherschein-Seminare stattgefunden haben und nur in der Station Umwelterziehung Iffens alle Seminare mehrmals durchgeführt wurden, kann eine fundierte Auswertung noch nicht erfolgen.

Sagen läßt sich bereits:
-Die Seminare kommen bei den TeilnehmerInnen gut an. Die meisten besuchen nach dem ersten auch weitere Kurse.
-TeilnehmerInnen beginnen, sich für die Verbreitung des Ökoführerscheins zu engagieren.
-Die Nachfrage an den Seminaren ist gut, aber abhängig von der Öffentlichkeitsarbeit.
-Eine zu rasche Ausweitung des Ökoführerscheins (wie zunächst in Niedersachsen, insbesondere in den Sommerferien ,vier Fünf-Tages-Kurse wurden in nur sechs Wochen angeboten), kann zu geringen TeilnehmerInnen-Zahlen führen.
-Die Übertragung des Ökoführerscheins auf andere Lernorte ist relativ unproblematisch.

Eine detaillierte Auswertung der Ergebnisse des Ökoführerscheins wird in 1-2 Jahren erfolgen, eine Magisterarbeit ist in Vorbereitung. Zur Erleichterung dieser Arbeit wird ein TeilnehmerInnen-Statistikbogen geführt.

 

10. Öffentlichkeitsarbeit

10.1 Besondere Bedeutung der Öffentlickeitsarbeit
Für den Ökoführerschein ist verstärkte Öffentlichkeitsarbeit notwendig, um:
-ein Image aufzubauen, das auch „nicht-Ökos“ zur Teilnahme motiviert. Wir wollen so den bisherigen TeilnehmerInnen-Kreis von Umweltveranstaltungen erweitern.
-den Ökoführerschein als Zertifikat bekannt zu machen und zu etablieren.

10.2. Spannender Name
Gerade der scheinbare Widerspruch zwischen „Öko“ und „Führerschein“ hat zu einer großen Medienresonanz geführt. Viele JournalistInnen interessieren sich für das Thema. Während des Modellversuchs gab es einen regelrechten Medienrummel in der Station Umwelterziehung.

10.3 Bisherige Öffentlichkeitsarbeit und Resonanz
Bisher gab es folgende Aktivitäten:

-mehrere 100 Ankündigungen in Zeitungen und Zeitschriften, vor allem
  in Niedersachsen
-ca. 100 Radiointerviews
-mehrere Beiträge im ZDF
-Freianzeigenschaltung in Niedersachsen
-gezielter Vesand von Ankündigungs-Flugblättern
Dies führte zu bisher 2000 Anfragen und mehreren hundert SeminarteilnehmerInnen.

10.4 Weitere Aktivitäten
Gleichzeitig mit diesem Konzept werden gedruckt:

-Plakat-Serie
-weitere Freianzeigen-Motive
-Faltblatt
-Ökoführerschein-Journal
-Materialien-Ordner
-Stipendien-Programm

Geplant sind weiterhin:

-Radiospots
-Artikel in großen bundesweiten Zeitschriften
-LehrerInnen-Handbuch
-Ökoführerschein-Buch
-weitere Fernsehbeiträge
-Versand des Ökoführerschein-Konzepts an Umweltämter,
 Jugendpfleger, Tagungshäuser, Umweltbüros, sobald ein
 bundesweites Kursangebot vorhanden ist.

 

11. Image des Ökoführerscheins

Aspekte des angestrebten Ökoführerschein-Images können folgendermaßen beschrieben werden:
-Ökoführerschein o.ä. Ausbildung heute nötig, um mitreden zu können / nicht out zu sein.
-Nutzen für den Alltag und bei Bewerbungen im Umweltbereich
-Ökologisches Lernen macht Spaß
-Praxis-Schwerpunkt
-Hilfe beim / zum eigenen Engagement
-„seriöses“ Angebot, das auch „nicht-Ökos“ anspricht
-Verschafft Durchblick und Überblick, weil themenübergreifend
-Kennenlernen von neuen Leuten und Orten
-bundesweites Angebot von anerkannten TrägerInnen

 

12. Finanzierung

12.1. Finanzierung der Kurse
Zunächst zahlen die TeilnehmerInnen für jeden Kurs einen Beitrag von in Niedersachsen derzeit 60-100 DM pro 5-Tages-Seminar und 30- 45 DM für ein Wochenende. Innerhalb der Spanne entscheiden die TeilnehmerInnen über die Höhe des Beitrags selbst. Die Höhe des Beitrags wird bei Abrechnungsträgern variieren.
Die Kurse werden selbstverständlich über die normalen Träger der Erwachsenen- oder Jugendbildung abgerechnet, ersatzweise über die Landeszentralen für politische Bildung. Damit sind die Kurse nur dann finanziert, wenn keine hohen Honorare anfallen. Sonst, z.B. bei Durchführung der Kurse in pädagogischer Verantwortung der Lernorte, müssen weitere Mittel angeworben werden. Woher diese Gelder kommen, liegt in der Hand der Abrechnungsträger, die in der Regel auf Landesebene angesiedelt sind. Die Finanzquellen werden in jedem Bundesland unterschiedlich sein.

12.2. Stipendienprogramm
Eine Möglichkeit, die oben beschriebene Finanzlücke zu füllen, ist das bundesweite Stipendienprogramm. Mit dem Aufhänger „Jugendlichen ökologische Ausbildung zu ermöglichen“ sollen Spenden eingeworben werden. Die Idee ist, ähnlich wie bei einer Patenschaft, deutlich zu machen, wieviel Defizit pro TeilnehmerIn noch zu decken ist. Z.B.: „Mit einer Spende von DM 300.- ermöglichen Sie einem Jugendlichen, den Ökoführerschein zu machen!“

Für die Einwerbung solcher Stipendien werden wir bundesweit Werbung machen.

12.3. Finanzierung der bundesweiten Arbeit
Obwohl der Ökoführerschein ein dezentrales Projekt ist, gibt es auch bundesweite Aktivitäten wie:

-Öffentlichkeitsarbeit
-interne Öffentlichkeit herstellen (z.B. Rundbrief)
-MultiplikatorInnen-Seminare
-Ausweitung des Ökoführerscheins auf weitere TrägerInnen und Lernorte
-Dokumentation
Diese Aktivitäten können nur zum Teil von den Trägern finanziert werden. Es müssen immer wieder Zuschüsse hereingeholt werden.

12.4. Sponsoring
Es wird angestrebt, für den Ökoführerschein einen großen Sponsor zu finden, der das Projekt regelmäßig unterstützt. Dieser Sponsor muß in seiner Wirtschaftsweise unbedingt mit unseren ökologischen Zielen übereinstimmen. Ein Sponsoring muß von allen Trägern und Lernorten gemeinsam beschlossen werden.

 

13. Gefahren und Gegenargumente

13.1. Der Name selbst
Der Name Ökoführerschein weckt auch negative Assoziationen, insbesondere bei UmweltschützerInnen. Zunächst das Wort „Führerschein“, das sofort mit „Auto“ in Verbindung gebracht wird und unglücklicherweise auch noch den Wortteil „Führer“ enthält. Ergebnis der Kurse sind dann womöglich „Ökoführer“... Wir haben uns letztlich trotz dieser Schwierigkeiten für die Beibehaltung des Namens entschieden, weil er funktioniert. Die TeilnehmerInnen identifizieren sich damit und die Medien sind ungewöhnlich interessiert. Ähnlich wie beim Begriff „Umwelterziehung“ bleibt das Wort bedenklich, ist aber in aller Munde.

13.2. Mehr Schein als Sein
Oft wird angeführt, die Ausstellung eines Zertifikats sei negativ, weil so die TeilnehmerInnen womöglich nur wegen des Scheins mitmachen und sich für das Thema eigentlich gar nicht interessieren. Bisher ist das nicht passiert, allerdings ist der Ökofüherschein noch nicht etabliert. Es bleibt die Frage, was eigentlich so schlimm daran ist, wenn sich Jugendliche, die am Umweltschutz relativ uninteressiert sind, sich immerhin 21 Tage freiwillig in einer Umwelteinrichtung aufhalten. Wer weiß, ob dies ohne Veränderung der eigenen Einstellungen abgehen wird ...

13.3. Umweltkompetenz wird am Ökofüherschein gemessen
Von Aktiven aus der Umweltbewegung wurde die Befürchtung geäußert, InhaberInnen des Ökoführerscheins würden irgendwann bei Einstellungen (Zivi, FÖJ, Ausbildung) höher geschätzt als im Umweltbereich engagierte. Gerade die deutsche Vorliebe für Zertifikate, Urkunden, etc., die wir uns ja zunutze machen, könnte negative Rückwirkungen haben. Realistisch gesehen, werden aber auch hierzulande eigene Aktivitäten und Ergebnisse höher geschätzt als die Teilnahme an einer Seminarreihe.

13.4. Umweltbewegung wird überfordert
Der Anspruch des Ökoführerscheins ist hoch, sowohl an die Lernorte als auch an die ReferentInnen. Trotzdem und gerade deshalb wird der Ökofüherschein ausgeweitet. „Angebot regelt die Nachfrage“ - eine Weisheit, die uns die deutsche Marktwirtschaft täglich einbläut. Gibt es genügend ökologische Einrichtungen, um die Nachfrage nach den Seminaren zu decken, ohne inhaltliche Abstriche zu machen? Zukunftsmusik!

 

14. Ausblick

JedeR kennt den Ökoführerschein!
Es ist „in“, den Ökoführerschein zu haben.
Alle großen Jugendverbände tragen den Ökoführerschein gemeinsam mit den Jugendumweltinitiativen und alternativen Tagungshäusern. Umwelt wird Thema in immer mehr Jugendgruppen, und „Müllsammelaktionen“ ohne Konsequenzen werden immer seltener. Jugendliche mischen sich ein in die Umweltpolitik.

Internationale Kontakte werden geknüpft und auch in anderen Ländern finden sich FreundInnen für die Idee. Und in der Erwachsenenbildung hält der Ökoführerschein für SeniorInnen, für Erwachsene und für junge Erwachsene ab 25 Einzug.


Hier folgt das

Rastersystem des Ökoführerschein

Von Bärbel Supper und Wolfgang Meiners
Die Verteilung der Themen und Methoden, sowie den Zeitplan haben wir in Iffens ausprobiert. Im Grundsatz sollte diese Verteilung an allern Seminarorten in dieser oder ähnlicher Weise erfolgen. Die Beispiele und Excursionsziele etc. sind jedoch an die Seminarorte angepasst. Wesentliche Veränderungen werden auf den bundesweiten Treffen vereinbart.

Zuerst die Bedeutung der Nummern und ein Kommentar dazu:

Jeder ÖF soll enthalten:

 1.  Kenntnisvermittlung und Anwendungsbeispiele
 2.  Methoden
 3.  sinnliche Wahrnehmung
 4.  Excursion
 5.  künstlerisches und ästhetisches
 6.  naturwissenschaftliche Verfahren und Untersuchungen, Messungen
 7.  Spiele
 8.  etwas zum Mitnehmen
 9.  gesellschaftlicher Bezug
10. Medienanwendung
11. etwas zum Lachen
12. Erfahrungsaustausch
13. Themen zum Jugendleiterschein
14. Berufsbild
Ein kurzer Excurs in die Theorie der Umwelterziehung mag verdeutlichen, wie diese 14 Aspekte zusammenwirken und wie sie machbar sind. Diesen Kommentar haben wir "Symphonie" genannt":

Ein symphonisches Orchester mit 14 SpielerInnen und 14 Instrumenten spielt ein Musikstück. Alle SpielerInnen kommen mal dran, alle spielen zusammen und wir loben das Klangbild, eben die Symphonie. In Wirklichkeit spielen nicht alle gleichzeitig, solistischere Passagen wechseln mit Plenum aber immer hören und erleben wir alle Instrumente gleichzeitig in ihrem Zusammenwirken.

Eine Besetzung mit 14 MusikerInnen kann nun verschiedene Stücke spielen, und mit einer guten Komposition werden alle 14 Instrumente ihren Einsatz haben.

Umwelterziehung unterscheidet sich nun von der üblichen Erziehung dadurch, daß wir den symphonischen Klang und nicht die Einzelinstrumente zu unserem Thema machen.
Es gibt also bereits die Pädagogik der einzelnen Lebens- und Bildungsbereiche, die müssen wir nicht neu erfinden sondern wir müssen sie nutzen. Ebenso nutzt ein Sinfonieorchester die gute Geigenausbildung oder den gelernten Umgang mit der Posaune.

Bei vielen Seminaren in Iffens haben wir den Sinn und die Aufgaben der Umwelterziehung mit vielen Vergleichen und Beispielen zu erklären versucht. Das Beispiel mit der Synphonie ist eines davon. Bekannter ist wohl unser „Seifenmodell“, das wir 1990 in Wien vorgestellt haben.
Texte und Graphiken dazu werden in unseren Kursen zur Umwelterziehung erklärt.
Dabei verdeutlichen wir auch, warum es für PädagogInnen zumutbar ist, alle Aspekte gleichzeitig zu „dirigieren“, und warum wir als Menschen immer alle Aspekte gleichzeitig in irgendeiner Ebene unseres Bewusstseins erleben.


Und nun das

Raster der fünf Seminare

Umweltaktion in der Jugendgruppe

1. Ernährung, Boden, Land- und Gartenbau 2. organisieren, kooperieren, Texte optimieren, Öffentlichkeitsarbeit 3. Keksetest, Apfelsafttest, Gartengerüche 4. Gartenexcursion 5. Kunst und Natur, Kunst im Garten 6. Vanillin, Vanillintest 7. Puzzle und Memoryspiel zum Garten, Gartenfest planen, machen Erntedankfest auf ökologisch 8. Kekse backen, Schmetterlinge für Blumenstrauss basteln 9. gesellschaftliche Bedeutung von Umweltgruppen 10. Zeitung, Zeitschrift, Plakat, Pressearbeit 11. Ökowitze und Cartoons, Einladungstexte für eine Umweltgruppentreffen 12. Kooperation zwischen Umweltgruppen. Protokolle, Dokumentation. 13. Gruppenfahrten, Organisation, Zuschüsse, Reiseziele, Versicherungen 14. UmweltjournalistIn

Dokumentieren, Begründen, Überzeugen

1. Was ist Wasser? Woher, wohin , Verbrauch, Aggregatzustände 2. Erkennen, darstellen, zeigen, überzeugen, begründen 3. Identität, 5 Sinne, Körpersprache 4. Museen der Umgebung verleichen: was?, wie?, für wen?, womit? warum? 5. Wildewasserwelt, wasserleben, Springbrunnen, Regenbogen, Spülsaum-Mandala, „schöne“ Museen 6. Erkennen von Wasserarten, Wasseranalytik 7. Angeln in Iffens, Wasserspiele, Rhetorikspiel 8. Vorlagen und Modell Angeln in Iffens 9. Museum in der Gesellschaft, Wasserwirtschaft, Wasserkosten 10. 16 mm-Film und Projektor 11. Zehn Methoden der wissenschaftlichen Dialogologie 12. Erfolg mit Referaten in der Schule und in Jugendgruppen 13. Aufsichtspflicht, Haftung, Gesetz zum Schutze der Jugend, Versicherung des Gruppenleiters/in 14. Museumspädagogin, Galeristin

Vernetzung schaffen - Probleme lösen

1. Biotope, Was ist Gift, Kunststoff/Polymerisationsvernetzung , (Solar)-Energie, Sozialisation 2. Brainstorming zu Gift, Vernetzungsübungen, Problemlösungsmethode 3. Frühstückssymphonie, Instrumentenklänge vernetzt, Wärmegefühl in der Sonne, Anstrengung und Energie 4. Biotope der Umgebung, Kunststoffindustrie, Tropenholzsägerei 5. Spinnennetze, Einkaufsnetze, vernetztes Brot, Netzcollagen 6. Werkstoffe/Kunststoffe unterscheiden, PCV-Test, Biotopkennzeichen mit Labortest, Solarenergieversuche, Rechungen zum Energiesparen, Fahrrad-Radio bauen 7. Kimspiele mit Objekten der Excursion, 8. Wolle-männchen, Holzschnitzen, Jonglierbälle, Electronic für Fahrradio 9. Gesundheit am Arbeitsplatz, Ausbildung in Firmen. Freiraumbiotope für die Natur 10. Gruppengespräch, Dialog, Talkshow 11. Logik im jüdischen Witz 12. Gelöste Probleme, oder wie löse ich meine 13. Finanzzuschuß, Förderung ausserschulischer Jugendarbeit. 14. KunststoffwerkerIn, Holzkaufmann/frau

Konzepte und Gutachten

1. Abfall/Wertstoff-Müll, Was ist ein Gutachten, UVP, Landschaftsrahmenplan 2. eingrenzen, bewerten, einschätzen, begutachten 3. Blickwinkel, Standpunkte, Emotionen, Vorurteile 4. „Rahmenbedingungen“ am Deich ausprobieren 5. Fotos im Labor verfälschen, Sprachkunststücke 6. Wägetechniken, Erbsenwiegen, Standardabweichung, sw-Photographie 7. Müllworte, Grenzwertpoker, Hau-ruck-gezinkte Karten 8. flexibles Iffensmaßband, Sommer/Winter-Thermometer 9. Konzepte und Gutachten in öffentlichen Anhörungen/Erörterungen 10. Dokumentarphotographie, Overhaedfolien 11. Dragonfly, Wissenschaftliche Trugschlüsse 12. Müllaktionen, Erörterungstermine, Erfahrungen mit Gutachten, mit dem Erstellen von Konzepten 13. Raum für Treffen und Aktionen, technische Hilfsmittel für Jugendgruppen 14. LandschaftsplanerIn, -gestalterIn,- gärtnerin. Ver- und EntsorgerIn

Industrie und Gesellschaft

1. Konsum- und Industriegesellschaft, Ökosystem Wattenmeer, Redoxchemie, Luftbelastung 2. Politisches Handeln, soziales Handeln. 3. Wirtschaftsfrühstück erleben 4. Nationalpark Wattenmeer 5. Ästethik der Industriebauten 6. Mikroskopieren, Wattbiologie und -chemie, Luftanalytik 7. Wattspiele, Tauziehen 8. Ebbe-Flut Scheibe, Kreuzwatträtsel 9. Nationalparkdiskussion, Konsumgesellschaft, Naturverwaltung, Dialog statt Duell 10. Video Filme machen und zeigen 11. Alchemische Geschichten 12. Alternativen zur Konsumgesellschaft 13. Rechtsstellung der Jugendlichen, Arbeitsbefreiung von LeiterInnen, jugendpolitische Interessenvertretung 14. UmweltbeauftragteR in Gemeinden
Diese Beschreibung der 14 Aspekte in den fünf Seminaren ist für „insiderInnen“ oder für AbsolventInnen des ÖF leicht zu verstehen. Pädagogisch weniger Geübte erwarten vielleicht eine vollständige „Partitur“ (um beim Bild der Synphonie zu bleiben).
Bisher ist die Beschreibung nicht besser als ein Klavier: die Musik, die es macht, macht es nicht alleine. Ein gutes Klavier kann einen schlechten Spieler nicht besser machen, aber eine gute Spielerin braucht ein gutes Klavier. So verstehe ich auch den ÖF als Instrument, das wir strukturiert und gestaltet haben. Wie mit diesem Instrument zu arbeiten ist, zeigen und üben wir auf unseren speziellen Weiterbildungskursen zum Ökoführerschein.


Beipspiel für einen möglichen

Zeitplan nach Seminartagen:

Wochenseminar:

Dokumentieren, Begründen, Überzeugen

erster Tag  Montag

Anreise bis 12 Uhr
Mittagessen,   Orientierung im Haus

Nachmittag         Begrüssung,
                   Einführung in das Programm

                   Fachthema Wasser:
                         Basisinformationen zu Wasser
                         Übersicht und Einordnung des Themas

            Wasser praktisch in Haus und Hof, Labor  und Nahrung .... :
                         Wilde Wasserwelt -
                          nasses,festes,fliessendes
                         schweres,angenehmes
                         Regen, Brunnen, See, Teich

Abend                 Medien zum Wasser  Vergleich der Darstellung des
                                   Wasserthemas in zwei kurzen Filmen

zweiter Tag   (Dienstag)
Vormittag        Besuch des Stadtmuseums in Nordenham:
                        Austellung des Rüstringer Heimatbundes
                                         der Industrie
                                         über die Stadtentwicklung
                                         des Kunstvereins

                        Wen spricht das Museum an ?
           wir probieren die Rollen:
                 Schulklasse,
           Kindergruppe,
           Delegation aus Peterlee
           Umweltgruppe

           Methoden und Mittel der Präsentation
           im Museum werden ausprobiert


Mittag        Picknik auf der künstlichen Insel Langlüttjen in der
                        Wesermündung. Dabei Erklärung der   Skyline von
                  Bremerhaven. Erkennen von Strukturen einer Stadtregion und
                  die  Aussenwirkung als Absicht (CD)


Nachmittag        Besuch einer Dokumentation in der  Nordenhammer
                           Firma    "Norddeutsche Seekabelwerke".

Abend        Aufarbeiten der Exkursionen

                         Arbeit an einem Text über die
                   "Zehn Methoden der wissenschaftlichen  Dialogologie",
                   Beispiele dazu aus dem Themenbereich Wasser.

dritter Tag  (Mittwoch)

Vormittag        "erkennen"  - von Wasser mit den fünf   Sinnen
                          erkennen von Haushaltschemikalien
                          PVC-Test - Beilsteinprobe

Nachmittag        Natürlicher Spülsaum am Seedeich und  Spülsaum als
                        Ausstellungsstück.
                        Gestaltung einer Ausstellung zum Müll im Spülsaum.

Abend            Rhetorik und Körpersprache

                        Berichte von TeilnehmerInnen
                        Fallbeispiele zum Wasserthema aus der Praxis

vierter Tag          (Donnerstag)

vormittag        Ausprobieren verschiedener Spiele  zum Wasser
                        Aufbau, Wirkung, Ziel, Information etc

                        Angeln in Iffens
                        Wasserkreislauf
                        Belastungsspiel Nordsee
                        WasserExperten

Nachmittag        Besuch einer Ausstellung im kleinen  Küstenmuseum
                in Fedderwardersiel.
                Darstellung des Informationskonzeptes des niedersächsischen
            Nationalparkes   Wattenmeer
                Konzept der Regierung und Konzept
                Umweltverbände.

Abend                Aktion zum Thema Wasser in einer
                        Jugendgruppe
                        Ideen, Planung,.....

fünfter Tag  (Freitag)

Vormittag    Jugendleiterschein

                      Organisatorisches, Termine,  Veranstaltungen

                      Adressen, Hinweise


Nachmittag        Nachlese,
                          Zusammenfassung


 ca 15.30 Abreise
Wochenseminar:

Vernetzung schaffen - Probleme lösen


erster Tag (Mittwoch)

Anreise bis 12 Uhr

Mittagessen, Orientierung im Hause, Kennenlernen


Nachmittag   Einführung in das Programm

                  Fachthema Biotope

                  Was ist ein Biotop, warum machen wir Biotope.
                  Wie sind Biotope mit Umwelten vernetzt
                  Das Schaubiotop -
                  Besichtigung mehrerer Biotoptypen in der nahen Umgebung


Abend        Der Problemlösungsweg
                    Ein System zur Bearbeitung von Aufgaben im Umwelt und
                      Naturschutz

                    Berichte der TeilnehmerInnen


zweiter Tag (Donnerstag)

Vormittag    Exkursion nach Nordenham
                      Besichtigung von drei verschiedenen Teichen
                      Erklärung der Entstehung und der Probleme bei deren
                     Einrichtung

                      Der Schulteich für viel Geld
                     Die Schauanlage aus der Nazizeit
                    Teiche in einer Industrie-Restfläche
                   Der Improvisierteich für wenig Geld
Mittagessen in der Werkskantine

Nachmittag   Werkstoff Kunststoff
                      Besuch einer Lehrwerkstatt, in der auch zum Beruf des
                      Kunststoff-werkers ausgebildet wird.

                     Erfahrungen und Probleme bei der Verwendung von
                     Kunststoffen in der Technik

 Abend        Nachbereitung der Exkursion
                    Erfahrungen mit Exkursionen

                    Dorfspiel

dritter Tag (Freitag)


Vormittag    Versuche zu Kunststoffen im Labor
                      Versuche mit und in Biotopen
                      Biologie und Chemie als Kennzeichnung
                      von Gewässern

Nachmittag   Sinneswahrnehmung mit verschiedenen
                       Werkstoffen beim Frühstück

                      Bedeutung von Werkstofferfahrungen für "das Leben"
                      (Sozialisation) aus der Sicht  der Umwelterziehung
                      (Das Kleinkinderfrühstück)

Abend        Collage mit Netzen


vierter Tag (Sonnabend)

Vormittag
                      Leben mit Gift , wie Leben wir mit einem
                     Lebensbedrohenden Problem?
                     Modell, Beispiele, Strategien, Maßstäbe

                    Die Darstellung des Problems durch eine
                    parallele Geschichte mit Objekten
                    und Improvisationen
Nachmittag
             Problem Energie - eine Übersicht
             Versuche mit der Solarenergie
             Kosten und Effekte von Solarzellen

             Das Fahrradio  - zum Nachbau

Abend        Solarspiele

fünfter Tag (Sonntag)

Vormittag    Formalitäten
             Jugendleiterschein
             Finanzen,Zuschussmöglichkeiten
             Förderung außerschul.Jugendarbeit

             vernetzte Kooperationen von Jugendgruppen

             Aktuelle Veranstaltungen
             geplante Aktionen

             Notizen und
             Ergänzungen

Nachmittag   Endbesprechung
15.00        Ende
Wochenseminar:

Umweltaktion in der Jugendgruppe

erster Tag

Anreise bis 14 Uhr

Mittagessen
Orientierung im Haus
gegenseitiges Kennenlernen

Nachmittag
          Greifvogel - ein Kooperationsmodell für verschiedene
          Umweltverbände.
          Selbstverständnis einer Umweltgruppe und
          wirksame Selbstdarstellung nach aussen

"Greifvogel"
Es beginnt wier ein Vorstrag über die Umweltgruppen und deren
Cance zusammenzuarbeiten, doch nach kurzer Zeit passiert
einiges und Aktion wird real.
Wir probieren aus, wie Umwelt- und Naturschutzgruppen ihr
eigenmes Selbstverständnis finden, wie sie nach aussen arbeiten
 und wie sie dann zusammenarbeiten.

Abend      Erfahrungsaustausch

zweiter Tag

Vormittag  Gartenexkursion
           Gartengestaltung aus Naturschutzsicht
           Permakultur
           Gartenpsychologie
           Gartenzwergidylle
           Kunst im Garten
              Der Gute Geist des Ökoführerscheins wird im Garten
              versteckt.
Nachmittag  Das Pressezentrum Iffens (oder anderer Name) eröffnet
            seine Tore
            Was kann eine Zeitung?
            Wir schreiben Pressemitteilungen über eine Ökogruppen-
            gründung.
            Wie wollen wir in der Presse informiert werden?
            Vergleich verschiedener Artikel zum gleichen Thema.
            Evt. als Gast einE ZeitungsreporterIn aus der
            Lokalpresse
            Was ist Umweltjournalismus?


Abends      Ökowitze und Kartons
                   Wie können wir lustige Einladungstexte herstellen?

Dritter Tag

Vormittag   Das Aktionsgetriebe - ein Modell der Station
                    Umwelterziehung für ein gutes Gelingen einer Aktion
                    Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer
                    Aktion ergeben den nächsten Schritt in der Umwelt-
                    arbeit.

Nachmittag  Naturidentisch in den Fress-Rausch
                      Wir backen Kekse mit und ohne Vanilin
                      Vanilin-Test
                      Liebe geht durch den Magen - einfache Rezepte
                      um die Ökogruppe zu beleben

Abends      Who is Who in den Umweltgruppen
                   Austausch von Adressen und Terminen

Vierter Tag

Vormittag
Jahresplan einer Umweltgruppe zum Thema Obstbau

Dazu viele praktische Sachen mit Obst: Apfel, Apfelsaft,
Obstbaum pflanzen, Streuobstwiese, Apfelwein, Apfelkuchen,
Importobst, Pestizide, Konservierung von Lebensmitteln.

Nachmittag Apfelsaft im Test
           Sauer macht lustig?
           Ökologisches Rechnen:Was kostet 1 Liter "richtiger"
           Apfelsaft? Ist er wirklich teurer wie Saft
           aus Konzentrat.
Abends     Ordnung halten in Ökogruppen, geht das?
                  Das "Gruppenbuch" als Hilfe dazu
                  Projektlisten
                  richtige Archivierung

Fünfter Tag

Vormittag   Jugendleiterschein
                    Fahrten: Zuschüsse
                    Versicherungstechnische Hinweise
                    Reiseziele

Nachmittag  Nacharbeiten, Aufräumen
Ende gegen 15 Uhr.
Wochenende

Industrie und Gesellschaft


Freitag
Anreise bis 17 Uhr  Orientierung, Kennenlernen etc.

Abends   Positionen der Industriegesellschaft

Samstag
Vormittags     Exkursion zum Watt
                        Ökosystem Wattenmeer und Nationalpark
                        Ziele und Regelungen im Nationalpark

                       Wattlabor - einfache Meßmethoden

Nachmittags  Tauziehen
                         Dialog statt Duell: ein Konzept für Industrie,
                               Verwaltung und Naturschutz

Abends     Luftiges:
           Luftanalytik, Luftströme (wie wird das
           Wetter?),Emission und Immission, Gesetze BIMSCH,
           TA Luft am Beispiel von Betrieben der Region,
           Oxidation und Reduktion (gefährlicher)chemischer Stoffe

           Alchemie in Iffens

Sonntag
Vormittags  Das Frühstück in Iffens
            eine Übung zur Wirtschaftsstruktur in der BRD

Nachmittags  Jugendleiterschein
             Arbeitsbefreiung für JugendgruppenleiterInnen
             Rechtsstellung der Jugendlichen
             jugendpolit.Interessenvertretungen
             Nachbereitung, Aufräumen

       Ende gegen 15 Uhr
Wochenende

Konzepte und Gutachten

erster Tag (Freitag)

bis 18.00 Anreise Orientierung im Haus
                  Kennenlernen
                  Vorstellen des Programms

Abend      Fachthema Müll
           Kennenlernspiel:mit dem ersten Buchstaben des
           Vornamens ein
           Müllwort bilden

           Objekte zu Müllarten und Mengenaufkommen
           Übersichten und ein roter Leitfaden für das
           Verständnis und für Argumentation

           Erfahrungsaustausch zu Müll

           Paralell dazu Fotos von den TeilnehmerInnen machen

zweiter Tag (Sonnabend)

Vormittag   Gutachten und Schlechtachten
            ExpertInnen zwischen Wahrheit, Loyalität, Irrtum und
            Gefälligkeit
            mit Beispielen aus der Umgebung der Station Iffens

            Rechenbeispiel zur Auswertung von Meßdaten
            in vier Gruppen Erbsen wiegen: was wiegen 100.000  Erbsen
            Wieviel Menschen können davon satt werden? Jede
            Gruppe soll ein Gutachten  dazu erstellen

            Präsentation und Auswertung der Gutachten

Nachmittag  Fensterspiel über Sichtweisen am Deich
            Aus der Sicht von NaturschützerInnen, Industrieleuten
            Verwaltungsmenschen,TouristInnen,Vögeln,Fischen,
            Hunden,Gänseblümchen,Kindern,Behinderten,LehrerInnen
            etc.

            beim Kaffee-Tee-Trinken Auswertung davon

            "das flexible Maß" Iffenser Spezialgeräte
            zur Lösung des Gutachtenproblems.
            Mit Anleitungen und Übungen.

            Das Schlückchen Dünnsäure
            eine der Möglichkeiten, Gutachten zu fälschen

            Entwicklung der Fotos: verfälschte Gesichter, oder wie
             mache ich den gegnerischen Politiker hässlich?

Abend       Konzept Landschaftsrahmenplan
                   - gezinkte Karten -
                   JedeR  malt ein Quartett - wir spielen Mogeln-
                  Schlafmütze

            als GuteNacht-Geschichte  Rotkäppchen aus
                  unterschiedliche  Erzählperspektiven

dritter Tag (Sonntag)
Vormittag   Handlungsspielraum der Verbände bei Gutachten

            Was ist die UVP ?
            Was ist §29-Anhörung ?
            Literatur und Adressen
            Notizen und Ergänzungen

Nachmittag  Endbesprechung und Aufräumen
                Jugendleiterschein
               Raumangebote für Jugendliche
               technische Hilfsmittel für Jugendarbeit
               z.B. Kopierer etc.

14.45  Ende

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