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Dies ist die Seite zum Gedenken an Paul Hansen

Unser Freund Paul Hansen ist am 19.7. mit 77 Jahren gestorben.
Er hat uns in Iffens von Beginn an sehr viel geholfen und unser Projekt tatkräftig gefördert.
Neugier, Spass, aber auch Perfektion und Ausdauer waren seine Prinzipien, die sich als seine Handschrift im Iffenser Labor eingeprägt haben.
Als Chemiker haben wir viele Ausbildungsprojekte zusammen veranstaltet und so hat sich auch privat mit seiner Familie eine enge Freundschaft entwickelt. Paul hat in Iffens viel Spuren und Erinnerungen hinterlassen, die ihn unvergessen machen.


noch im Bau

zunächst der Nachruf
aus der Kreiszeitung Wesermarsch vom 22.7.

Ein Pionier der beruflichen Bildung

Ehemaliger VHS-Leiter Paul Hansen verstorben

Nordenham (hei). Als Volkshochsschulleiter hat er in Nordenham die berufliche Bildung etabliert, als dieser Sektor für Volkshochschulen noch exotisch war. Paul Hansen hat in der Volkshochschullandschaft der Wesermarsch Spuren hinterlassen. Im Alter von 77 Jahren ist der Chemiker und Pädagoge jetzt verstorben.

Paul Hansen wuchs in Hamburg auf. Er überlebte den Bombensturm auf die Hansestadt und durchlebte die schwierigen Nachkriegsjahre im zerstörten Hamburg. Seine berufliche Laufbahn begann er in der Chemieindustrie. Als Chemiker suchte er immer wieder neue Herausforderungen. Eine seiner Stationen war das belgische Mol, wo er sich mit der Lagerung atomarer Abfälle befasste. Bei einer Firma am Bodensee beschäftigte er sich mit komplizierten Fragestellungen der Messtechnik in der Chemie.

Die Erkenntnis, dass auch die Naturwissenschaften nicht auf alle Fragen der Zeit eine passende Antwort haben, ließ ihn von der Atomwirtschaft abrücken und eine neue berufliche Perspektive suchen. Der Chemiker, der auch ein ausgeprägtes pädagogisches Talent hatte, wechselte in die Erwachsenenbildung. Mitte der 70er Jahre wurde er stellvertretender Leiter der Volkshochschule in Gießen. Wenige Jahre später übernahm er die Leitung der Nordenhamer Volkshochschule.

Paul Hansen und seine Familie ließen sich in Boving nieder. Seine Frau Waltraud Hansen gründete 1978 die Nordenhamer Gruppe von Amnesty International. Familie Hansen hatte stets ein offenes Haus. Viele junge Leute fanden in Boving ein zweites Zuhause.

Facharbeiter ausgebildet
Als VHS-Leiter verband Paul Hansen sein naturwissenschaftliches Interesse, sein pädagogisches Talent und sein soziales Engagement. Er etablierte an der Volkshochschule die berufliche Bildung und bildete zahlreiche Chemiefacharbeiter aus, denen er damit eine neue berufliche Perspektive eröffnete.

Anfang der 90er Jahre ging Paul Hansen in den Ruhestand. Der Chemie und der Pädagogik blieb er verbunden. Gemeinsam mit dem Chemiker Dr. Wolfgang Meiners gab er Kurse an der Umweltstation in Iffens. Ein Schlaganfall schränkte ihn gesundheitlich in den vergangenen Jahren stark ein. Am zurückliegenden Wochenende ist Paul Hansen verstorben. Er hinterlässt neben seiner Frau drei erwachsene Söhne und sieben Enkelkinder.


aus der Nordwestzeitung vom 23.7.08

Volkshochschule in Nordenham geprägt

NACHRUF Paul Hansen ist verstorben - Zehn Jahre in Belgien gearbeitet

Paul Hansen hat 13 Jahre lang die Volkshochschule Nordenham geleitet. PAUL HANSEN KAM AUS DER CHEMIE. 1973 STIEG ER IN DIE ERWACHSENENBILDUNG EIN. NORDENHAM - Der frühere Leiter der Volkshochschule Nordenham, Paul Hansen, ist am Sonnabend verstorben. Er wurde 77 Jahre alt.

ARCHIVBILD: FELIX GROSSMANN

Paul Hansen war ein charismatischer Mitbürger. Er war weltoffen, vielseitig gebildet und interessiert, nie an einen Ort gebunden, meinungsstark, charmant und für viele auch eine Leitfigur.

Als er im Frühjahr 1977 nach Nordenham kam, bildete er schnell einen großen Freundes- und Bekanntenkreis. In dem abgelegenen alten Landhaus am Bovinger Weg, wo er mit seiner Familie lebte, war es nur selten ruhig. Dazu trug auch seine Frau Waltraud bei, die 1978 die Nordenhamer Gruppe von amnesty international gegründet hatte.

Paul Hansen wurde am 31. August 1930 in Hamburg geboren. Mit 18 begann er eine Lehre als Chemielaborant, anschließend besuchte er die Ingenieurschule. 1955 fing er bei der Schering AG in Wolfenbüttel an. 1960 wechselte er ans Kernforschungszentrum im belgischen Mol. Zehn Jahre lang lebte Paul Hansen mit seiner Frau und seinen drei Söhnen Jens, Sven und Ole im Nachbarland. 1970 ging er als Mitarbeiter einer Firma für chemisch-physikalische Messinstrumente nach Überlingen am Bodensee.

1973 stieg Paul Hansen in die Erwachsenenbildung ein: zunächst an der Volkshochschule Konstanz, dann in Gießen. 1977 wurde Paul Hansen der erste hauptamtliche Leiter der Volkshochschule Nordenham. Sein Vorgänger Johannes Schöckel war noch nebenamtlich tätig gewesen.

Hansens erster Schreibtisch stand im Wasserturm; er bestand aus Ytong-Steinen und einer Sperrholz-Platte. Doch bald wertete die Stadt ihre Volkshochschule auf, förderte sie finanziell und ermöglichte den Umzug an die Schulstraße. Anfang der 80er-Jahre, als sich eine gewisse Sockelarbeitslosigkeit herausgebildet hatte, stieg die VHS in die Fort- und Weiterbildung ein. Dazu gehörte die Ausbildung von Chemikanten.

Mitte der 80er-Jahre wurde der politische Druck zur Gründung einer kommunalen Volkshochschule für den ganzen Kreis Wesermarsch stärker. Paul Hansen, zu dessen Charaktereigenschaften auch ein großes Stehvermögen gehörte, widersetzte sich dieser Entwicklung zunächst, arbeitete dann aber doch an der Gründung der Kreisvolkshochschule Wesermarsch mit.

Am 31. August 1990, seinem 60. Geburtstag, trat Paul Hansen in den Ruhestand ein. 1997 verließ er mit seiner Frau Waltraud Nordenham und wohnte fortan in Norderschweiburg.


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