Zurück zur Homepage der Umweltstation Iffens zurück zu Projektübersicht Friesische Region
Ein Spaziergang im grünen Wohnzimmer
Vegetationsführer durch Gärten in Nordenham

Titelbild mit den Gateteichen Anja Kilz, Nicole Schmidt
in der Umweltstation Iffens,
im Juni 2000

Unter Mitwirkung
der Kleingartenvereine Nordenham,
des Rüstringer Heimatbundes und des
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, Kreisgruppe Wesermarsch


Falls Bedarf besteht können wir hier auch den Haupttext und die Fotos eingeben.
Von überregionalem Intresse, oder als Tipp für gleiche Vorhaben in anderen Städten haben wir hier das Vorwort, die Einleitung, die Bilderliste und die Vorstellung der Mitwirkenden:

Vorwort:
Wir wünschen den Nordenhamer BürgerInnen und den BesucherInnen unserer Stadt viel Spaß beim Spaziergang auf diesem Rundweg durch schöne Gärten.
Die verblüffend reichhaltige Vielfalt an Gehölzen, Zier- und Nutzpflanzen und die abwechslungsreiche Gestaltung der Gärten ist es wert, besonders beachtet zu werden.
Das grüne Wohnzimmer der Stadt Nordenham kann sich sehen lassen. Hausbesitzer, Kleingärtner und die Stadt pflegen die Vegetation und haben sicherlich nicht nur Arbeit, sondern auch viel Freude dabei. Als Zaungäste können alle Bürger davon profitieren. Aber nicht nur wir Menschen haben Nutzen an der Schönheit und an den Produkten der Gärten, auch die Ökologie ist stimmiger: die Vogelwelt, die Insekten und die (Haus-) Tiere haben bessere Lebensbedingungen.
Mit der fachkundigen Hilfe von Werner Saueressig und Egon Jürgens haben die Praktikantinnen in der Umweltstation Iffens Anja Kilz und Nicole Schmidt diesen Vegetationsführer für Nordenham geschrieben. Sie studieren Naturschutz an der Fachhochschule in Bernburg und erleben die Gärten in Nordenham als idealen Modellfall für vorbildliche städtische Vegetation.
Anja Kilz und Nicole Schmidt
Der Weg im Stadtplan von Nordenham Einleitung:
Die Stadt Nordenham spiegelt auf kleinem Raum das vielfältige Bild der alten und jungen Siedlungsgeschichte wieder. Der Straßenverlauf fügt sich in das verzweigte Flussdeltagebiet der Weser ein, das Dorf Atens ist ein sehr alter Wohnplatz an der Mündung der Heete in die Weser. Das junge Nordenham erlebte den großen Aufschwung zur Jahrhundertwendezeit um 1900. Kriege und die neuen Architekturen haben einen Teil des Stadtbildes verändert. Wir denken oft nur an die Bauten und öffentlichen Strassen, die das Stadtbild prägen, aber ganz wesentlich macht dies die Vegetation Sie hat sich auch mit den Moden der Zeiten veränderte und ist in ihrer Vielfalt in Nordenham zu bestaunen. Alle Epochen dieser Siedlungsvarianten sind in der Stadt gleichzeitig vorhanden und es lohnt sich, eine Wanderung hindurch zu machen.
Gärten, Alleen, Baumgruppen und Eingrünungen sind in einer Stadt fast immer durch Menschen angelegt. Hauseigentümer und Stadtplaner haben nach Geschmack und Verfügbarkeit der Pflanzen ihren Traum von einem "zusätzlichen Wohnzimmer im Freien" verwirklicht. Neben den rein ästhetischen Gründen gab es sehr viele sehr praktische Gründe für die Art und Menge der Vegetation. Bäume sind Windschutz, sie halten die Wege trocken und bringen Brennholz, oft auch Äpfel, Birnen oder Wallnüsse. Sträucher und Büsche sind Sichtschutz und haben auch Früchte. Das Gartengemüse sichert die gute Ernährung der Familie und Blumen sind auch ins Hausinnere zu bringen. Die Gartenkultur in Deutschland hat schon immer eine ausgeprägte Vielfalt an Vegetation bevorzugt, die auch die Insekten, Vögel und Kleingetier einbezogen hat. Der Mensch schafft sich so einen "künstlichen Naturraum", der biologisch als Ökosystem deswegen so wertvoll geworden ist, weil er viele Spielregeln der "freien" Natur berücksichtigt.
Hauptziel der städtischen Gärten und Grünanlagen ist jedoch das Wohlbefinden der AnwohnerInnen und Gäste der Stadt. Das ist ein Grundelement des Wohnwertes und der Lebensqualität. So sind ständig die Bürger aktiv, um die Gärten zu pflegen und nach ihren Wünschen zu gestalten. Individuelle Vorstellungen machen jeden Garten einmalig. Manchmal ist die Pflege alter Bäume und Gewässer nötig, manchmal sind Neuanlagen von Blumenbeeten möglich oder oft ist auch noch die jährliche Nutzung mit Gemüsepflanzungen für einen Garten bedeutend.
Persönlicher Geschmack oder die Mode einer Zeit prägen das Aussehen eines einzelnen Gartens. Mir als Betrachter oder Bewohner kann ein spezieller Garten gefallen oder nicht. Aber dabei geht es bei diesem Rundweg in Nordenham nicht. Wir wollen uns an der Vielfalt der Gärten und Anlagen erfreuen und entdecken sicherlich oft Einzelheiten und Blickwinkel, die und besonders begeistern. Wir wollen also nicht den "besten" Garten suchen oder irgendwelche Normen feststellen. Schließlich wirken alle Gärten zusammen wie ein Mosaik, das erst als Gesamtbild die Lebensqualität ausmacht.
Wir haben für den Spaziergang durch die grünen Wohnzimmer in der Stadt Nordenham einen Rundweg ausgesucht, der nicht zu lang ist und der durch möglichst viele Varianten hindurchführt. Das ist in der relativ kleinen Stadt sehr gut möglich. Der Weg kann an einem Nachmittag in etwa drei Stunden mit einer Teepause gegangen werden, ohne müde Beine zu bekommen. Für Senioren, Familien, Neugierige und Alle, die mit etwas Bewegung ausspannen wollen haben wir den Wanderweg beschrieben. Der Rundweg kann prinzipiell an jeder Stelle begonnen werden oder auch in Abschnitten begangen werden. Wir haben die Beschreibung in Atens an der Kirche beginnen und enden lassen weil wir dort einen Parkplatz für unser Fahrzeug fanden. Auch sind viele Abstecher und Umwege möglich, auf einige davon können wir hinweisen.
Ein guter Reiseführer erspart uns nicht die Reise, er öffnet uns die Augen und macht Grundsätze deutlich. Auch wir können nur weniges an Pflanzenarten und Besonderheiten aus einem speziellen Garten beschreiben und damit anregen, genauer hinzuschauen.
Viele Baum und Pflanzenarten wiederholen sich und sicherlich haben wir auch einiges übersehen, weil wir den Weg im Frühjahr und Sommer gegangen sind. Falls die Lücken zu groß sind bitten wir um Mithilfe der Spaziergänger und Eigentümer der Gärten. Schicken Sie uns bitte Hinweise, die diesen Führer ergänzen, aber nicht zu umfangreich werden lassen.
An dieser Stelle sei besonders den Urhebern der schönen Gärten und des "Öffentlichen Grüns" gedankt, die mit viel Zeit und viel Liebe, aber auch mit viel Sachkenntnis und Erfahrung die Gärten unserer Stadt pflegen. Zur Zeit der Stadtgründung und nach den Kriegen erarbeiteten sich die Gartenbesitzer einen gedeckten Tisch und der wirtschaftliche Aspekt war bedeutend. Heute überwiegt oft die Zierde der Gärten, und davon profitieren auch die Bürger und Gäste der Stadt, die selbst keine eigenen Gärten haben können.
Es steht nicht schlecht um unsere Gärten: Gartenbau und Gärtner ist ein alter Ausbildungsberuf, der auch heute eine gute Zukunft hat. Zeitschriften und Kurse bei der VHS und bei den Kleingärtnern informieren über Nutz- und Zierpflanzen. Bei den Umweltschutzverbänden gibt es Kampagnen für "Mehr Natur in Dorf und Stadt" und viele Fachbücher zum Gartenbau liegen in der Stadtbücherei oder beim Buchhandel bereit.
Trotzdem ist immer wieder viel Engagement nötig um Probleme mit dem Wetter und mit Irrtümern zu meistern. Oft wird der Boden zu sehr verbaut, zu viele Pflanzengifte verwendet oder der Vogelschutz vergessen. Verbaute Gewässerufer sind genauso unsinnig wie eintönige Monokulturen oder Müll unter Büschen.
Helfen wir also alle mit, die Schönheit und Vielfalt der Gärten zu erhalten - zumindest indem wir sie Schätzen und genießen.
Dr. Wolfgang Meiners
Umweltstation Iffens

Hier wollen wir Sie über die Urheberinnen und die Förderer
dieses Vegetationsführers informieren: Zunächst ausführlicher die aktiv mitwirkenden Einrichtungen:
Umweltstation Iffens
Seit 1978 bearbeiten die MitarbeiterInnen der Umweltstation Projekte zu Naturschutz, Umweltbildung, Küstenbesiedlung, Tourismus, Stadtentwicklung und vielen anderen Themen. Bei vielen Kursen ist auch die Stadt Nordenham ein besonders gut geeignetes Lernfeld für viele Umweltprobleme und deren Lösungen.
Studiengang Naturschutz an der FH Bernburg
Fachkräfte mit speziellen Kenntnissen in Naturschutz werden heute in der Verwaltung und in vielen Planungsbüros gebraucht. Die Ausbildung ist sehr praxisbezogen und deswegen ist nach zwei Jahren in der Hochschule ein Praxissemester vorgesehen. Die Studentinnen sollen sich mit speziellen regionalen Projekten befassen und möglichst viel vom Alltag am Einsatzort lernen.
Kleingartenvereine Nordenham e.V.
In Nordenham gibt es viele Kleingartenvereine. Erholung von der Arbeit in den Werken ist sicherlich genauso wichtig wie der Anbau von Nutzgemüse und Obst zur Ernährung der Familie. Das gemeinsame Freizeitleben in den Gärten hat ein reges Vereinsleben und eine gute Zusammenarbeit der Einzelvereine gebracht. Das Fachwissen der Gartenfreund ist auch für alle Bürger zu nutzen, zum Beispiel gibt es eine erfolgreiche Info-serie in der Kreiszeitung Wesermarsch.
Rüstringer Heimatbund e.V.
Eine wichtige Aufgabe dieses Verbandes ist die Pflege der heimischen Kultur. Dazu gehört die Bausubstanz der alten Dörfer und aus der Gründerzeit der Stadt Nordenham aber selbstverständlich auch die regionaltypische Vegetation. Die Stadtgeschichte ist beim Rundgang oft wie in einem offenem Buch zu erkennen.
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Biotopschutz in der Stadt, gesundes Wohnen und geschickte Stadtentwicklung sind Themen, die der Umweltverband intensiv und vernetzt bearbeitet. Lebensqualität bringt hier die Besinnung auf die heimischen Ressourcen und gesunde Ökosysteme. Also die Pflege der bestehenden Gärten und des öffentlichen Grüns der Stadt.
Weitere Unterstützung und finanzielle Hilfen bekamen wir von:
Karl Wilhelm Siefken, Garten- und Landschaftsbau
Verkehrsverein Nordenham e.V.
Bürger für Nordenham e.V.
Kreiszeitung Wesermarsch
Ina Korter, Kreisverband Bündnis 90 / Die Grünen
DEHOGA
Bettenhaus Schwarting
Beachten Sie bitte auch die Anzeigen der Banken auf den Umschlagseiten
Weitere Spenden sind nach Redaktionsschluss eingegangen. Vielen Dank dafür. Wir werden die Spender in der nächsten Auflage dieses Heftes nennen können.
P.S. Bedenken Sie, dass unsere Vereine nur deswegen so gut arbeiten können, weil sie viele Mitglieder haben. Treten auch Sie solchen Vereinen bei.


Wir, Anja Kilz und Nicole Schmidt
studieren Naturschutz an der Fachhochschule in Bernburg bei Dessau. Als Teil des Studiums ist im vierten Semester ein fünf Monate dauerndes Praktikum vorgesehen. Wir sind in Sachsen Anhalt aufgewachsen und freuen uns bei dieser Gelegenheit eine so ganz andere Region Deutschlands kennen zu lernen. Nordseeküste und die Marschlandschaft sind für die Naturschutzaspekte sehr lehrreich. Unser Schwerpunkt ist bei diesem Praktikum die städtische Vegetation der jungen Stadt Nordenham. Bei unserer Arbeit haben wir die schönsten Seiten der Stadt kennen gelernt. Eine kleine Auswahl davon können wir in diesem Vegetationsführer wiedergeben. Im Verlaufe unserer Nachforschungen trafen wir stets auf nette und hilfsbereite Menschen, die uns gerne ihre Gärten erklärten und uns mit hilfreichen Hinweisen zur Seite standen. Ihnen danken wir sehr herzlich. Besonderer Dank gilt Herrn Egon Jürgens und Herrn Werner Saueressig, die uns bei unserer Arbeit tatkräftig unterstützten. Unvergessen wird uns auch die Zeit in der Umweltstation Iffens bleiben, in der wir den Arbeitsalltag im Umweltschutz mitmachen konnten. Die Gastfreundschaft wird uns in angenehmer Erinnerung bleiben und wir haben insgesamt viel Freude an unserer Arbeit in Nordenham gehabt. Wir wünschen allen Bürgern und Besuchern ebensoviel Freude an dem grünen Wohnzimmer der Stadt.
Juni 2000
Bilder
Ein Urwelt-Mammutbaum 1 Pastorei Atens mit zwei Linden
2 Garten der Pastorei
3 Atenser St Marienkirche mit Efeubewuchs
4 alte Glocke, Efeuwand links und Lebensbaum rechts
5 Urwelt - Mammutbaum
6 altes Kopfsteinpflaster
7 alter Kirchenpadd
8 Kopfweiden am Grabenufer
9 alter Speicher
10 Rabenkolonie am Teich im Friedeburgpark
11 Schutzhütte im Friedeburgpark
12 Teich im Friedeburgpark
13 Statue von Wilhelm Müller mit Platane im Hintergrund
14 Rondell mit Lavendel und Rosen
15 Heidebeet Anlage im Kleingarten
16 Sitzecke mit Springbrunnen
17 Magnolienbaum im Kleingarten
18 Steingarten an der Bahnhofstrasse
19 Haus Hansing
20 Haus Hansing
21 Lutherplatz
22 Platane auf dem Lutherplatz
23 Obstbäume im alten Krankenhausgarten
24 Feuchtbiotop im alten Krankenhausgarten
25 Nistkasten
26 Museum Nordenham mit alter Atenser Glocke
27 japanische Zierkirsche
28 Marktplatz mit Wasserspielen
29 nachgebildeter Gatearm
30 Holzplastik am Gymnasium
31 Junge Platane auf dem Pausenhof
32 Walther Rathenau Str., Blick auf das Rathaus
33 Gateteiche -Anlage mit Wasserfontaine
34 Pflanzenrondell zwischen den Gateteichen
35 Baumalle bei den Gateteichen
36 Birkenhain mit Kastanie im Vordergrund
37 Totholzhaufen
38 Hainbuchenhecke
39 Staudengarten
40 Steinmauer als Grundstücksbegrenzung
41 Gaten mit Zierbeeten
42 Magdalenenstrasse
43 Friedhof mit Linden
44 Friedhof in Atens


Zurück zur Homepage der Umweltstation Iffens zurück zu Projektübersicht Friesische Region