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    Dr. Wolfgang Meiners
    Referat bei der Jahrestagung
    der BUND-Kreisgruppe Wesermarsch
    14. Febr. 1993

    UMWELTERZIEHUNG IM NORMALEN ALLTAG IM UMWELTVERBAND

    Umwelterziehung im Umweltverband -
    Public relation oder ausserschulische Bildungsarbeit ?

    Berufsbild

    Oft fragen mich BesucherInnen, ob ich denn ein Umwelterzieher per Berufsbezeichnung sei.
    Die Antwort is nicht einfach, sie muß das Aufgabenfeld meiner Tätigkeiten beschreiben, vielleicht so: Ich bin ein Transportunternehmer, Händler und Artist. Informationen transportiere ich weiter, Erfahrungen und Fertigkeiten vermittle ich und Ideen soll ich auf der Bühne des Alltags darstellen und ausprobieren. Solche Tätigkeiten heißen in der Schule Erziehung oder Bildung.

    Im normalen Alltag sprechen wir von Beratung, Empfehlungen, Bedenken, Anregungen, Fragen, Zeigen, Vormachen, public relation, Werbung und Tips geben.

    Schulerziehung

    Der Umwelterzieher ist keine Variante des Schullehrers, so wie Bildung auch nicht das ausschließliche Vorrecht der Schule ist. Trotzdem sind wir gewohnt, daß bei den Stichworten „Umwelterziehung, Umweltbildung, Ökopädagogik, Mitwelterfahrung oder Circumundialedukation“ zuerst immer an Schule gedacht wird.
    Welche Rolle spielt die Schule aber tatsächlich im SchülerInnen-Alltag?

    Einen sehr großen Anteil unserer Bildung und Erziehung bekommen wir jedoch ausserhalb der Vormittage in den neun bis dreizehn Jahren der Jugendzeit. Aber auch während der Schulzeit sind es oft die Pausen, an die wir uns später bessder erinnern als an den Unterricht selbst.
    Schule scheint unter diesem Blickwinkel eher ein Nebenschauplatz der Umweltbildung zu sein. Auch die Methodischen Rahmenbedingungen der Schule sind sehr „naturfern“.

    In vielen Texten und Vorträgen habe ich die Paradoxie der Umwelterziehung in der Schule beschrieben. Schule ist, so wie sie sich heute darstellt, denkbar schlecht geeignet, um die Ziele in Richtung Ökologie zu erreichen.

    Methodenwahl

    Nun bestimmt die Institution in oder mit der wir arbeiten die Art der "Unterrichts" - Tätigkeit. (Das Sein bestimmt das Bewußtsein).

    In der Schule sind die Spielregeln anders als in einem Umweltverband, in einem Museum, in einem Wald, bei der Unfallhilfe oder auf dem Zeltplatz.
    Dabei kann unser Ziel immer dasselbe sein: der Schutz von Natur, Mensch und Umwelt. Wir haben inzwischen mit diesem Ziel in verschiedenen Institutionen viel Erfahrungen.

    Umweltverband

    Hier will ich die typischen Umwelterziehung in einem Umweltverband zur Diskussion stellen. Sie wird natürlich auch von Rahmenbedingungen eingezwängt und grenzt sich ebenso wie die schulische Umwelterziehung gegen andere Formen der Vermittlung ab.

    Wenn wir acceptieren, daß die Institution die Art der Bildung bestimmen, so kann das auch eine Chance sein: Dann sollte es möglich sein, der jeweiligen Alltagssituation die optimalen Themen und Methoden der Umwelterziehung zuzuordnen. Welche Inhalte kann also wie und wann der Umweltverband besser transportieren als die Schule? - und wie können diese beiden Institutionen optimal kooperieren?

    Zehn Beispiele

    Im folgenden sind zehn Texte aus meiner eigenen Verbandsarbeit, willkürlich ausgewählt. Die Themen. sind nicht speziell auf die lokale Umweltarbeit bezogen, also wohl allemeiner gültig.

    Sie zeigen:
    - wie Umweltbildungsarbeit ausserschulisch aussehen kann.
    - daß die Informationsvermittlung in den Verbänden auch festen Spielregeln folgt.
    - daß Vielseitigkeit in der Ökologie von Mensch und Umwelt auch eine Vielfalt in den Aktionsfeldern sein muß.
    Übersicht zu den zehn Texten zur

    "Umwelterziehung im Umweltverband"

    1. Notizen über ein Gespräch mit Personen der Kreisverwaltung
    2. Gedanken zur Genehmigung für das AKW Esenshamm
    3. Beobachtung der Blattrandnecrosen
    4. Diskussion um Müllverbrennungsanlagen
    5. Vortragsankündigung über Gift in der Nahrung
    6. Zum Elektrosmog
    7. Zur Eröffnung eines Recyclinghofes
    8. Einladung für Wirtschaftspolitiker
    9. Kunst und Autoverkehr
    10. Volkstrauertag der Verkehrstoten

    Die Auswahl ist zufällig und - nach meiner Meinung - typisch für die Schreibtischarbeit der Umweltverbände. Die Texte skizzieren aber auch die Tätigkeiten, die oft nicht dargestelltsind: Vor- und Nachbereitung der Fragen, Aktionsplanung, Einzelinformationen oder Aufrufe die (noch) keinen Erfolg haben.

    In dieser homepage-Variante fehlen die zehn Texte. Ich versuche später die wesentlichen Passagen herauszuschreiben. Bis dahin mögen die Aktiven selbst in ihre Unterlagen schauen und ihre Tätigkeit mal unter dem Aspekt der Umwelterziehung betrachten.

    Wir sind alle am lebenslangen Lernen und Lehren, besonders dann, wenn wir aktiv im Umweltschutz sind.


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