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auch diese Zeichnung ist von Conny Heller

Bestrahltes auf den Tisch

Zur Konservierung von Nahrungsmitteln wird neuerdings immer häufiger die radioaktive Bestrahlung angewendet.
Ist dies eine "segensreiche" Anwendung der "todbringenden" Strahlen? Eine heiße Diskussion ist entbrannt:

Gründe, die für eine Bestrahlung sprechen:

Den Lebensmitteln werden keine deklarationspflichtigen Zusatzstoffe beigegeben. Die radioaktive Strahlung kann hoch dosiert werden und hilft todsicher gegen Pilze, Hefen, Würmer, Käfer etc. Auch verpackte Lebensmittel werden von energiereicher Gammastrahlung durchdrungen und konserviert. Die Strahlung erfolgt schnell und maschinell.
Stark radioaktive Isotope aus der Uranspaltung müssen nicht "entsorgt" werden, sondern können als Strahlenquelle verkauft werden. Solche Isotope sind daher auch: sehr preisgünstig zu haben.

Gründe, die gegen eine Bestrahlung sprechen:

Mit der Verteilung von radioaktiven Isotopen wird auch die Möglichkeit zu deren Mißbrauch größer. Die Molekülbrüche als Folge der Bestrahlung hinterlassen naturfremde Stoffe im Nahrungsmittel, die unbedingt deklariert werden müßten. Die Molekülbruchstücke können selbst akute oder auch chronische Giftwirkungen zeigen. Die bestrahlten Lebensmittel werden schmacklich verändert. Der Arbeitskreis Gesundheit des BUND e. V. hat ein Papier zur radioaktiven Bestrahlung herausgegeben, das für eine Besprechung der Problematik im Physik-, Chemie-, Biologie- und Politikunterricht gut geeignet ist (11 DinA4-Seiten).

Nach wiederholten Anfragen über die Vorgänge bei der radioaktiven Bestrahlung haben wir uns dazu ein einfaches Modell überlegt. Dieses Modell kann jeder Pädagoge seiner Lehrsituation anpassen.

Eine Backsteinmauer wird radioaktiv bestrahlt:

Lebensmittelmoleküle sind recht groß und wir stellen sie uns als Backsteinmauern vor. Der Körper zerlegt diese Mauern im Verdauungsprozeß in einzelne Backsteine. Solche Bruchstücke sind dann Grundbausteine für neue Mauern, die unser Körper sich bauen muß.
Die energiesparende Zerlegung eines großen Moleküls ist im Körper nur nach festen Demontage-Plänen möglich (z. B. Zitronensäure-Zyklus)- Alle Bruchstücke kennt der Körper und er kann sie verwenden oder speichern.
Weiter müssen wir dieses Modell nicht strapazieren, denn es reicht bereits, um die Wirkung der energiereichen Strahlung zu beschreiben:
Beschießen wir eine Backsteinwand mit kräftigen, kleinen Geschossen, so werden viele einzelne Backsteine zerschmettert.
Es entstehen verschiedenste Trümmer, die wir nur schwer zum Neubau von Wänden wieder verwenden können. Dies ist einerseits der Erfolg der radioaktiven Bestrahlung: Molekülverbände (z. B. Hefen) werden zerschmettert und die Bruchstücke werden funktionslos. Sie sind als Bauteil nicht zu verwenden. Damit kommen z. B. Fäulnisprozesse zum Erliegen. Andererseits entsteht dadurch ein neues Problem:
Was kann unser Körper mit diesen Trümmern anfangen, behindern sie, z. B. den Wiederaufbau von größeren Molekülen im Körper? Oder lösen sie Abwehrreaktionen (z. B. Allergien) aus?
Da in unserem Wand-Modell ein Geschoß einen Stein an jeder beliebigen Stelle zerbrechen kann, sind die Trümmer nicht einheitlich. Die Vielfalt macht eine Abschätzung der Giftwirkungen einzelner Stoffe unmöglich.
Ein Fettmolekül mit über 50 Kohlenstoff-Atomen kann nicht nur in 25 verschiedene Stücke zerbrechen, die einzelnen Stücke können sich auch noch verschieden rekombinieren.
Und sehr viele dieser Moleküle sind dem Körper neu. Werden die Reaktionen des Körpers, z. B. Krankheiten, den Medizinern auch neu sein?


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