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    Der Praxistag Chemie in Iffens

    Der Praxistag ist für Berufsanfänger und für Teilnehmer,
    die in chemische Berufe einsteigen wollen oder
    in ihrem Beruf viel mit Chemie zu tun haben.
    Mitmachen können aber auch Eltern, Schullehrer oder Bearbeiter umweltchemischer Fragen.

    Ergänzend zur schulischen Ausbildung in Chemie-Fächern werden am Praxistag viele Kenntnisse vertieft, praktische Erfahrungen und Fertigkeiten gesammelt.
    Theorie und chemische Hintergründe werden erläutert. Für die jeweilige Zielgruppe werden die Aufträge massgeschneidert zusammengestellt.
    Neben den eigenen Experimenten gibt es einige vorgeführte Experimente.

    Jeder Teilnehmer erhält ein Arbeitsbuch in dem ausführliche Arbeitsanleitungen und Erklärungen zusammengefast sind .

    Besondere Merkmale des Praxistags im LUNI:

    15 wirklich interessierte TeilnehmerInnen
    und 7 - 8 Betreuer mit Erfahrungen in Chemieberufen
    Eigene Experimente mit ausführlichen Arbeitsaufträgen und Erklärungen
    Volle 8 Stunden an einem Sonnabend
    Arbeitssicherheit und Umweltschutz konkret an vielen Beispielen, PSA zum Ausprobieren
    Individuelles Arbeits- und Lerntempo, kein Leistungstress
    Gemischte Altersstufen, auch Eltern und andere Interessierte
    Ständiger Dialog zwischen Teilnehmern und Betreuern
    Praxis und Theorie werden gleichzeitig vermittelt
    Handwerkliche Tricks, Kniffe und Handgriffe
    Viele lustige Effekte, die Spaß machen
    Chemische Stoffe und Vorgänge, die in Alltag und Beruf von Bedeutung sind
    Übersicht zu vielen regionalen Chemiebetrieben
    Viele zum Teil historische chemische Geräte, Bücher und Materialien
    Auswahl aus grösserem Themenangebot

    Themenzusammenstellung

    • Grundsätzlich zuerst die: Laboreinweisung und Sicherheit

        - Sicherheit am Arbeitsplatz, PSA, Betriebsanweisungen
        - Klassifikation und Umgang mit chemischen Gefahren
       - Qualitätssicherung und Dokumentation
       - chemisch technisches Verständnis
       - Umweltschutz, Abfallvermeidung, Energiesparen
       - verantwortliches Planen und Handel
       - Abfalltrennung und Entsorgung

         Die Auswahl der Experimente richtet sich nach den Schwerpunkten, zum Beispiel:  

    • Die regionale Chemie der Wesermarsch und dem direkten Umfeld
      Es werden dazu vorrangig Chemieprodukte der Region verwendet und erklärt.

    • Tätigkeitsbereich der Feuerwehr.
      Gefahrstoffe und chemische Gefahren im Einsatz.

    • Chemie für Wattführer und Nationalparkhaus-Personal.

    • Alltagschemie für alle

    • Chemie zur Vorbereitung auf Industriepraktika

    Und wir machen die Chemie so, dass sie Spass macht.

    Der Tagesablauf für einen Praxistag:

    9:00 Uhr Begrüßung, Kleiner Imbiss
    Dabei Erklärung des Tagesablaufes,

    Verteilung der Arbeitunterlagen , ca 50 Seiten Beschreibungen und Erklärungen.
    Bildung der Teamgruppen 2 - 3 Teilnehmer pro Teamer
    10:00 Einweisung in die Laborarbeit und PSA - Ausstattung
    10:20 bis 12:20 4 Experimente in Kleingruppen
    12:30 bis 13:30 Mittagessen, Durchgang durch das LUNI - Museum
    13:40 bis 14:40 Vorführung von Experimenten
    Kommentare zu den regionalen Betrieben
    Übersicht zu Werkstoffen, Rohstoffen und Produkten
    14:40 bis 16:40 4 Experimente in Kleingruppen
    16:40 bis 17:00 Plenum und Abschluss
    Kontaktadressen, Internetauftritte, Betriebsinformationen

    Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt.


    Die Teamer


    werden vor dem Praxistag eingewiesen. In dem regulären Team der Umweltstation Iffens sind zwei Chemiekundige. Zusätzlich haben wir 1 - 2 Praktikanten, die die Experimente bereits kennen.
    Ideal sind auch Chemikanten in der Ausbildung, die von den Betrieben für den Tag beauftragt werden können ( oft 4 Personen)
    Die Fragen und Querverweise sollen nach Belieben und je nach Situation besprochen werden. Bei Problemfragen sind weitere Hilfen verfügbar, das Internet ist an 3 Terminals zugänglich. Die Teamer sind über die Literatur, die Lagerbestände im Labor, über Videotechnik und Internet informiert.
    Durch die Auswahl finden sich nur wirklich interessierte Teilnehmer und auch die Teamer haben besonderes Interesse und Spaß an der Chemie. Deswegen ergibt sich eine ungezwungene Basis für Hilfestellungen und Gespräche. Die Teamer haben oft noch keine pädagogische Ausbildung und so kann die folgende Leitlinie einen Eindruck vermitteln in welche Richtung die pädagogischen Erwartungen gehen.

    Der Umweltinterpreter


    Aus: http://www.umweltstation-iffens.de/fussball.htm
    Aus E. Reese/Gerhard Winkel, Materialien des Schulbiologiezentrums Hannover Über ganzheitlichen Unterricht, Seite 16/17, Januar 1992
    Bei der Suche nach Modellen für die besondere Art des ganzheitlichen Unterrichts zitieren die Autoren den "Interpreter" der amerikanischen Nationalparks.
    Der typische Umweltinterpreter ist: Animateur, Spielleiter, Lehrer, Wissenschaftler, Werbefachmann, Gefährte, Schauspieler in einem, muß also nebeneinander Fähigkeiten besitzen, die sich nahezu ausschließen. Die AutorInnen warnen vor einer gedankenlosen Übertragung dieses Modells auf deutsche Verhältnisse, weil die kulturellen Bedingungen und alltäglichen Gewohnheiten in Amerika anders sind.
    Die Richtung aber könnte auch für uns Vorbild sein: Menschen als Lehrer über Natur, die gleichermaßen im wissenschaftlichen Sinne kompetent wären wie sie auch Erlebnisse und Erfahrungen vermitteln müßten. Was wünscht man sich von solchen Menschen neben der wissenschaftlichen Kompetenz für Eigenschaften?

    - Einfühlungsvermögen für die Gruppe, mit der gearbeitet wird
    - Geduld im Umgang mit Lebewesen
    - Bereitschaft, dem anderen zuzuhören
    - Partnerschaftlicher Umgang mit anderen Menschen
    - Umstellungsfähigkeit bei unvorhergesehenen Situationen
    - Reaktionsvermögen in schwierigen Situationen
    - Offenheit, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen, neuen Dingen
    - Offenheit, Aufgeschlossenheit gegenüber Kritik
    - Kreativität
    - Zuverlässigkeit
    - Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit (zwischen dem was gesagt und getan wird)
    - Selbstbewußtsein, sicheres Auftreten
    -- Ausgeglichenheit und Herzlichkeit
    - ansprechendes äußeres Erscheinungsbild
    - Ausdrucksfähigkeit in Sprache und Gestik
    - Kooperationsbereitschaft

    Gibt es einen Menschen, der diese Eigenschaften alle in sich entwickelt hat ?
    Wohl kaum.


    Einige Berichte aus der Presse

    In IGBCE - Kompakt, Mai 2012 Seite 28 von Michaela Ludwig:

    Chemie zum Kennenlernen

    Nordenham / Schüler machen Experimente

    Selina drückt auf den Griff des Waffeleisens. Zuvor hat sie einen Esslöffel eines Breis aus Papier und Wasser, Kartoffelstärke, Guarkernmehl und Backpulver hineingeklekst. Zwei Minuten später liegt dort ein rundes Blatt festes Papier, das als Urkunde genutzt werden kann. Die Papierherstellung ist eine von 15 Stationen, die Dr. Wolfgang Meiners in der Umweltstation Iffens nahe Nordenham aufgebaut hat.
    „Die Versuche aus den zahlreichen Betrieben unserer Region werden hier nachgestellt“, erklärt der Chemiker. Vierzehn Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren nutzen diesen Sonnabend, um in die Chemie buchstäblich hinein zu schnuppern. Denn an diesem Praxistag Chemie, den die IG BCE Ortsgruppe Wesermarsch in Kooperation mit der Umweltstation organisiert hat, stinkt, knallt und qualmt es. Hier dürfen sie selbst ran.
    „Die Betriebe in unserer Region suchen händeringend geeigneten Nachwuchs“, sagt der erste Vorsitzende Wilfried Riesebieter. „In den meisten Schulen wird Chemie als Unterrichtsfach allerdings vernachlässigt. So kommen die Jugendlichen überhaupt nicht auf die Idee, eine Ausbildung beispielsweise als Chemikant anzustreben.“ Aus diesem Missstand wurde die Idee, geboren, den ersten Praxistag anzubieten, der bewusst außerhalb der Schule stattfindet.
    „Wir wollen die Chemie schmackhaft machen“, so Wilfried Riesebieter. Die Jugendlichen sind begeistert. „Die Versuche hier sind viel interessanter als in der Schule und man kann viel mehr selbst ausprobieren“, sagt der 15-jährige Lukas.
    Selinas Interesse ist bereits geweckt. „Wenn man es sieht, kann man sich dir Reaktion viel besser vorstellen, als wenn man wie in der Schule nur davon hört“, stellt sie fest.
    Die Ortsgruppe Wesermarsch ist mit dem ersten Probelauf sehr zufrieden. Als nächstes planen sie Führungen durch die Betriebe. Dort wollen sie die Versuche anschauen, die sie hier im Kleinen nachgestellt haben. Mit diesen Angeboten will die Gewerkschaft ein gutes Bild bei den Jugendlichen hinterlassen, so Wilfried Riesebieter. „Sie sollen sehen: die Gewerkschaft tut was“


    Der Bericht aus der Nordwest Zeitung vom 26.3.2012

    Es blitzt und kracht in der Umweltstation

    Chemische Versuche am Praxistag - Gewerkschaft beklagt geringe Resonanz

    Acht Schulen im Landkreis waren angeschrieben worden. Nur wenige Schüler meldeten sich an.
    VON WOLFGANG WEIB

    WESERMARSCH - Der Praxistag der Industriegewerkschaft Bergbau-Chemie-Energie in der Umweltstation Iffens von Dr. Wolfgang Meiners begeisterte 14 Schülerinnen und Schüler aus Schulen der gesamten Region. Mit hochinteressanten Versuchen, wie etwa einer Fettexplosion oder der Energiegewinnung aus dem Watt, wurden die Pennäler begeistert.
    Acht Schulen informiert
    Der Hintergrund dieses Praxistages ist die Nachwuchsförderung für die hiesigen Industriebetriebe. Die Gewerkschaft möchte mit solchen Tagen die Jugendlichen für diesen Ausbildungspart begeistern und hat sich dafür auch in Unkosten gestürzt. Durch den Gewerkschaftsvorsitzenden Wilfried Riesebieter und den IT-Fachangestellten Herbert Stähr waren immerhin acht Schulen in der Region angeschrieben und dieser Praxistag erläutert worden. Dieser Erklärung und der jeweiligen Einladung lag auch ein Freikuvert für die Anmeldung bei. Aber nicht eine Einladung sei von Schülern bestätigt worden, merkten die Gewerkschafter an. Für Wilfried Riesebieter und Herbert Stähr ist das nicht akzeptabel. Gerade weil führende Konzerne ihren Sitz in der Region haben, hatten die beiden ein großes Interesse erwartet. Warum sich kein Ausbildungsplatzinteressent gemeldet hat, soll noch untersucht werden.
    Praktischer Unterricht
    Besonders in Anbetracht des vielseitigen Praxistages in der Umweltstation wurden die 14 Teilnehmer mit Informationen und noch besseren Versuchen belohnt. Selina Groß (15), die auf der KGS in Schwanewede an einem theoretischen Chemieunterricht teilnimmt, war von dem von Dr. Wolfgang Meiners aufgezeigten Versuchen angetan. Sie möchte später Biologie und Chemie studieren. Ihr Vater ist in der Chemiebranche beruflich tätig. Auch Svenja Röpke-Welp (16) von der Zinsendorfschule in Tossens zeigte sich mehr als begeistert von diesem gelungenen Tag. Besonders berufsbetonte Versuche wie die Herstellung einer weißen Pigmentfarbe aus Titandioxid, wie etwa bei Kronos Titan in Blexen, wurden aufgezeigt. Weitere Versuche wurden für die Firmen Xstrata in Nordenham, aber auch für Wilmar Edible Oils (Fettraffinerie), Emery Oleochemicals (Neynaber Chemie in Loxstedt) sowie für die OmniPack in Elsfleth aufgezeigt. Auch beim Mittagessen wurde noch gefachsimpelt. Wolfgang Meiners erklärte anhand der Dehnbarkeit von Nudeln das darin enthaltene C 17 Molekül. Am Nachmittag wurden dann Laugenbrezel mit heißer Lauge gebacken und danach genüsslich verspeist. Bei jedem Versuch wurden nicht nur die chemischen Begleiterscheinungen gezeigt. Auch die Unfallverhütungsvorschriften wurden den Teilnehmern näher gebracht.

    Auf dem Gelände der Umweltstation in Iffens führte der Leiter Dr. Wolfgang Meiners den Teilnehmern des Praxistages einige spektakuläre Experimente vor. BILD: WOLFGANG WEIB


    Aus der Kreiszeitung Wesermarsch vom 19.11.12
    Text und Fotos von Brigitte Rademann

    Versuche machen neugierig

    Iffens.
    Wenn Paraffin in einem Teelicht zu brennen beginnt, sollte man möglichst nicht versuchen, die Flammen mit Wasser zu löschen. Denn die daraus entstehende gewaltige Stichflamme könnte lebensgefährlich sein. Deshalb wurde dieses Experiment auch vor den Türen der Umweltstation in Iffens aufgebaut.

    Welche Bedeutung hat Chemie in unserem Alltag und mit welchen Stoffen arbeiten die chemischen Betriebe in der Region? Das war Thema vom Praxistag zu dem die Ortsgruppe Wesermarsch der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) am vergangenen Wochenende eingeladen hatte.

    Der Vorsitzende Wilfried Riesebieter aus Nordenham begrüßte mit Dr. Wolfgang Meiners, Leiter der Umweltstation, 16 Teilnehmer aus den Schulen der Wesermarsch, darunter auch sechs junge Frauen.

    Die Betriebe an der Unterweser suchten händeringend nach Auszubildenden für den Beruf des Chemikant, betonte Wilfried Riesebieter. Mit dieser Fortbildung wolle man nicht in Konkurrenz treten zu den Maßnahmen in der Berufsorientierung, führte Wolfgang Meiners an. Vielmehr gehe es bei diesem mittlerweile zweiten Praxistag darum, junge Menschen für die Chemie zu interessieren, sie in die Lage zu versetzen, ihre Kenntnisse zu vertiefen und mit den Sicherheitsanforderungen vertraut zu machen.

    Er bestätigte den Eindruck des Gewerkschafters, dass in den Schulen das Fach Chemie stiefmütterlich behandelt werde. Das meint auch der 15 Jahre alte Tammo Ölrichs aus der 10. Klasse der Zinzendorfschule. Er bedauerte, dass er keinen Chemie-Unterricht mehr habe. Hendrik Schierloh, 19-jähriger Schüler, der zurzeit bei der Kreisvolkshochschule seinen Realschulabschluss nachholt, hat ebenfalls keinen Chemieunterricht. Und Aljoscha Thiele (18), der eine Ausbildung als Chemikant bei Kronos Titan durchläuft, sieht ebenfalls Defizite in der schulischen Praxis.

    Die drei jungen Männer zeigten sich jedenfalls sehr interessiert und durchliefen wie die weiteren Teilnehmer die von Dr. Wolfgang Meiners und seinen Betreuern aufgebauten Versuchsstationen. Die drehten sich unter anderem um Reinigungsmittel, die im Haushalt und in bäuerlichen Betrieben Verwendung finden, um die Vorgänge bei Fettbränden oder den Flammpunkt von Petroleum. Es ging um Wunderkerzen und explodierende Tannenbäume.

    Nachahmung nicht empfohlen

    Dabei widmeten sich die einzelnen Versuchsstationen um Beispiele in der Alltagschemie. Darüber hinaus wurden den Schülern des Praxistages auch theoretische Hintergründe vermittelt, sei es den pH-Wert von bestimmten Stoffen oder den Aufbau von Molekülketten. Spannend war auch zu sehen, was passiert, wenn man Luftschlangen in einen Toaster gibt. Die Nachahmung in der Wohnung ist nicht empfohlen.

    „Wir möchten den jungen Berufsanfängern eine fundierte Ausbildung bieten“, bekräftigte Wilfried Riesebieter. Der Praxistag sei eine gute Gelegenheit, die jungen Leute für einen Beruf in der chemischen Industrie zu begeistern. Allein 28 Betriebe in der Region würden sich ausschließlich oder in Teilen der Produktion mit Chemie befassen, ergänzte Wolfgang Meiners.

    Chemie spiele nicht nur in unserem Alltag eine wichtige Rolle sondern auch in Berufen, die auf den ersten Blick damit nichts zu tun haben wie bei Friseuren oder Landwirten. „Die Branche hält in dieser Region 1200 Arbeitsplätze bereit“, weiß Wilfried Riesebieter zu berichten. Jetzt müsse die Botschaft nur in den Köpfen der Schüler ankommen, dass die Beschäftigung mit dem Bunsenbrenner und dem Reagenzglas Spaß mache, ergänzte der Gewerkschafter. Die jungen Teilnehmer auf dem Praxistag konnten das durchweg bestätigen.


    Aus der Nordwest Zeitung vom 21.11.12
    von Jochen Eilers

    Praxistag: Das Interesse an Chemie wecken

    Umweltstation Iffens und Gewerkschaft werben für die Branche
    16 Schüler nutzten das Angebot, ihr Wissen zu erweitern und in den Beruf hineinzuschnuppern. Dazu standen auch praktische Versuche auf dem Stundenplan.

    Iffens In den Schulen als Unterrichtsfach oft stiefmütterlich behandelt, nimmt die Chemie im Alltag und auch im Berufsleben im Landkreis Wesermarsch eine hohen Stellenwert ein. Die Branche halte in der Region rund 1200 Arbeitsplätze bereit und suche händeringend Auszubildende insbesondere für die Berufe des Chemikanten und des Chemielaboranten, berichtete Wilfried Riesebieter.

    Er ist Vorsitzender der Ortsgruppe Wesermarsch der Industrie-Gewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE). Die hatte jetzt, um bei Schülern das Interesse an der Chemie zu wecken und sie für einen Beruf in der chemischen Industrie zu begeistern, zu einem Praxistag eingeladen. Der fand in der Umweltstation Iffens statt, die auch die Organisation und inhaltliche Gestaltung des "Chemie-Unterrichts" übernommen hatte.

    Nicht nur große Werke wie Kronos Titan in Blexen oder Wilmar Edible Oils (vormals Fettraffinerie) in Brake, sondern insgesamt 28 Betriebe in der Region würden sich ausschließlich oder in Teilen ihrer Produktion mit Chemie befassen, machte Dr. Wolfgang Meiners, Leiter der Umweltstation Iffens, den 16 Teilnehmern das Praxistages deutlich. Zu ihnen gehörten auch sechs junge Frauen.

    Mit den von Wolfgang Meiners und seinen Helfern aufgebauten Versuchsstationen sollten die Schüler nicht nur ihr Wissen vertiefen und erweitern können, sondern sie auch mit den Sicherheitsanforderungen vertraut gemacht werden, zumal die im Bereich der Chemie eine große Bedeutung haben. Dazu stand neben den praktischen Versuchen auch die Vermittlung von theoretischen Wissen auf dem Stundenplan.

    An den Versuchsstationen hantierten die Schüler mit Alltags-Chemikalien wie Reinigungsmittel, die im Haushalt oder in der Landwirtschaft verwendet werden. Dass die bei falscher Handhabung auch großen Unheil verurschen können, wurden ihnen unter anderem mit einem Fettbrand und einer Tannenbaum-Explosion deutlich gemacht. Überrascht waren die Schüler vom Experiment mit einem kleinen Teelicht. Der Versuch, das brennende Paraffin des Teelichtes mit Wasser zu löschen, verursachte gewaltige Stichflammen, die lebensgefährlich sein können.

    Vorrangig sei bei diesem Praxistag aber gewesen, die Teilnehmer davon zu überzeugen, dass die Beschäftigung mit Reagenzglas und Bunsenbrenner sowie damit auch die Tätigkeit in der chemischen Industrie Spaß macht, verdeutlichte Wilfried Riesebieter. Um Nachwuchs für die Branche anzuwerben, hatte die Ortsgruppe der IG BCE auch die Kosten für den Praxistag übernommen.


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